22. Tag: Dienstag, der 25. Juni 2013

Endlich richtig weit nach oben

96 Kilometer von Chorog nach Pietch, 1370 hm nach oben, recht ordentliche Straße, Sonne bis 28 Grad, mäßiger Verkehr

So ein bisschen Schadenfreude ist natürlich dabei,  wenn man morgens um 5 Uhr aufsteht und dann den Kocher anwirft, der dann fröhlich vor sich hin knattert. Damit sind alle Backpacker, die auf der Veranda geschlafen haben, wach. Schadenfreude deswegen, weil gestern Abend natürlich vor unserer Tür wieder Party bis nach Mitternacht war. Gegen 6 Uhr ziehen wir von dannen, 10 Kilometer hinter der Stadt liegt noch einmal ein Checkpoint und zum ersten Male wird unser GBO wirklich begutachtet.

Die Landschaft heute ist recht abwechslungsreich. Es geht im Flusstal immer gemäßigt nach oben, glücklicherweise keine Hügelei, sondern wir kommen konsequent höher und höher. Ab und zu gibt es noch ein kleines Dorf und einen Laden, überall wird recht viel gebaut und es entstehen neue Häuser.

Die Temperaturen sind jetzt richtig angenehm. Obwohl die Sonne kräftig scheint werden es heute nur 28 Grad, aber wir sind ja auch auf 2200 Meter Höhe gestartet und schrauben uns langsam aber sicher nach oben. Nach einigen wilden Abschnitten, erreichen wir dann am Nachmittag ein weites Hochtal, fast schon ein Plateau. Hier gibt es viele schöne Wiesen und überall klares Wasser und es sieht überall nach richtig guten Zeltplätzen aus.

Am Rande des kleinen Dorfes Pietch gefällt uns die Landschaft und wir stellen uns auf eine schöne Wiese unweit von zwei oder drei Gehöften. Nach und nach kommen alle Nachbarn vorbei auf einen kleinen Schwatz, dann werden die Enkelinnen noch einmal vorbei geschickt, um uns eine Kanne mit frischer Milch zu bringen. Da schmeckt der Kaffee dann gleich noch einmal so gut und wir schmeißen eine Runde unter unseren Nachbarn. Bevor es dunkel wird, ziehen aber alle nach Hause. Der richtig klare Bach zum Waschen und Trinkflaschen nachfüllen, den man auch nicht ganz so gut einsehen kann, ist vielleicht 300 Meter weg. Dort kommt das Wasser direkt aus den Bergen, wahrscheinlich von dem Gletscher, der im Hintergrund in der Abendsonne leuchtet. Natürlich ist das Wasser eiskalt und erfrischend.

Heute muss man sich dann im Schlafsack schon fast einmummeln, zwar wird es hier in 3100 Metern Höhe auch nicht richtig kalt, aber doch angenehm frisch. Nach den beiden nervigen Nächten im Backpackerhostel genießen wir heute wieder die Ruhe und den klaren Sternenhimmel, nur abends donnern ab und zu auf der Hauptstraße noch einmal ein paar Kolonnen mit chinesischen LKW durch, die uns heute aber nicht zu sehr gestört haben.

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