13. Tag: Freitag, der 17. Mai 2013

5000 km bis nach Shanghai

92 km und 750 hm von Jiding nach Lhatse, ideales Wetter bei 18 Grad mit leichten Wolken und leichtem Rückenwind, ein Pass Lag Pa La 4262 m, danach schöne Abfahrt bis Lhatse

Nach der schrecklichen Nacht mi durchgängigem Hundegebell sitzen wir um 8 Uhr beim Frühstück und schaufeln recht trockenen gebratenen Reis mit Rührei in uns hinein und starten dann in den Tag. Einen (nicht zu hohen) Pass haben wir vor uns und wir haben Glück mit Wind und Wetter. Ersterer bleibt ganz aus und es ist nicht zu kalt heute Morgen, trotz der mittleren Wolken am Himmel.

Weiter geht es auf dem 318er Highway mit 1% Steigung gemütlich durch das Hochgebirgstal. Wieder gibt es rundherum recht viele Felder, die gerade bestellt werden und die Bauern sind mit ihren Yaks und Pflug und Egge unterwegs.

Gefragt hatten wir uns schon ein paar Mal, wo die Straße herkommt, denn die Kilometersteine zeigen 4900 km und mehr an. Am 5000er Stein löst sich dann das Rätsel: Von Shanghai! An einem Parkplatz gibt es zahlreiche Souvenirhändler und eine Art Gedenktafel zur Fertigstellung der asphaltierten Route im Jahr 2003. Und wir treffen auch auf drei chinesische Radler, die die gesamte Strecke gefahren sind. Hochachtung!

Danach geht es dann langsam in den heutigen Anstieg, nur auf den letzten 10 km wird es etwas steiler und dann sich wir auch schon oben auf 4262 Meter Höhe. Nach dem trockenen reis zum Frühstück haben wir noch keinen Appetit auf unsere Instant Nudeln, sondern ernähren uns von Bananen und Keksen, bevor wir uns an die lange Abfahrt machen.

Schon gegen 15 Uhr taucht dann das Städtchen Lhatse auf, unser Zielort. Am Ortseingang erstehen wir dann regionale Wassermelonen und rollen wenig später ins Hotel ein, ein schnuckeliges tibetisches Guesthouse und heute sind wir erstmals richtig gut drauf und trinken ein gemütliches Schmutzbier und genießen unser Hochlandmelonen.

Um 18 Uhr gibt es dann schon leckeres Abendbrot und wir tun noch etwas fürs Herz, die Wirtin bereitet uns leckere Schokoladen-Bananen-Pfannenkuchen, besser kann ein Abendessen kaum enden.

Zum Abschluss drehen wir noch eine Runde durch den Ort. Hier geht es recht tibetisch, also gelassen zu. In dem winzigen Städtchen mit vielleicht 10.000 Einwohnern liegen Tradition und Moderne dicht beieinander. In einem Laden gibt es die 1000 kleinen Dinge für den Alltag, wie Plastikschüsseln und Schnüre oder einen Yakdungofen, daneben dann ein moderner Frisör und auf der anderen Seite ein Handyladen. Polizei und Chinesen sind kaum zu sehen.Wir plündern den einzigen größeren Supermarkt aus und kaufen 4 kg Bananen und tanken Kaffeepulver nach. Ins Bett verschwinden wir dann recht frühzeitig gegen 21 Uhr und hoffen, dass uns die Hunde heute Nacht besser schlafen lassen. Wir werden das auch brauchen, denn morgen wartet auch der höchste Pass der Tour auf uns.

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