10. Tag: Dienstag, der 26. März 2013

Good bye Vietnam!

84 Kilometer von Phu Quoc nach Kampot in Kambodscha, Transfer mit der Fähre von der Insel nach Ha Tien und dann mit dem Rad über die Grenze und erster abenteuerlicher Tag in einem neuen Land, Temperaturen bis 38 Grad und natürlich schön sonnig

Wieder einmal sehr zeitig raus, schon um 6.30 Uhr müssen wir das Ressort verlassen, denn bis zur Fähre sind es noch einmal 20 Kilometer und die fährt schon um 8 Uhr. Alles klappt wieder gut, die Räder kommen aufs Oberdeck zusammen mit diversen Mopeds. 90 Minuten dauert die Fahrt und wir sind in Ha Tien und wieder auf dem Festland. Bis zur Grenze sind es noch knappe 10 Kilometer. Wir schaufeln noch eine kleine Mahlzeit und machen uns auf den Weg dorthin. Heute ist es schon gegen 10 Uhr mehr als heiß, wahrscheinlich so um die 38 Grad und wir kommen gut ins Schwitzen.

Nun heißt es Abschied nehmen von Vietnam, der Weg von Saigon hierher war mehr als interessant und eine Radreise durch das Mekongdelta ist mein neuer Geheimtipp! man sollte auf keinen Fall in Saigon einer der langweiligen Bustouren buchen, wie wir es vor zwei Jahren taten und das war ja auch die Geburtsidee für diese Reise und der erste Teil hat uns sehr gut gefallen. Nun stehen wir an der Grenze und winken noch einmal der vietnamesischen roten Fahne mit dem Stern zu: Hen gap lai! See you again!

Die Formalitäten laufen ohne Probleme, der „Eintrittspreis“ fürs Visa in Arrival beträgt für Kambodscha 25 USD plus einen Dollar „Strafe“, weil Andreas kein Passbild dabei hat. Und Leo ärgert sich, dass er hat sein teures deutsches Reservepassbild abgegeben anstatt den Strafzoll zu bezahlen.

Dann sind wir auf der anderen Seite: Kambodscha-neues Land, neues Glück! Erst einmal ist es ebenso heiß und trocken wie in Vietnam. In der Hitze suchen wir nach einer Bude, die Geld tauscht, die erste Hütte will 4700 Riel für einen Euro geben, aber etwas weiter bekommen wir dann 5000 und decken uns erst einmal mit einem Stapel der Scheine ein.

Dann lassen wir das Grenzörtchen hinter uns und tauchen ein. Die Unterschied sind augenfällig, Kambodscha ist dünner besiedelt und ärmer. das hat erst einmal die positive Seite, dass kaum Müll an den Straßenrändern liegt. Auch die Häuser sind einfacher, stehen auf Stelzen und sehen meist nicht ungemütlich aus. Man kann sich gut vorstellen, wie in der oberen Etage immer eine frische Brise Wind durchs Gebälk fährt und das Leben bei der Hitze erträglich macht. Es gibt überall viele Kinder, die uns mit freundlichen „Hallo“ Rufen begrüßen. Die Gesichter der Leute haben sich auch verändert, die Züge sind etwas gröber und die Gesichter meist etwas runder als die der Vietnamesen.

Zwischen den Dörfern liegen trockenen Reisfelder und Salinen. In ein paar Wochen wird es hier überall viel grüner aussehen, wenn dann der Regen eingesetzt hat. nach ein paar Kilometer Baustelle ist die Straße dann recht in Ordnung, Verkehr gibt es nur wenig, fast keine Autos und LKW, ein paar Fahrräder und skurril überladene Mopeds. Die Lasten hängen schwer auf beiden Seiten und obenauf sitzt dann immer noch die Frau des Fahrers, vielleicht haben wir irgendwann einmal die Möglichkeit, den Packprozess zu beobachten.

Wei alles so neu ist ruckeln wir von Fotostopp zu Fotostopp und erreichen am frühen Nachmittag das Strandstädtchen Kep. Wir hatten eigentlich mit dem Gedanken gespielt, hier zu übernachten, aber viel ist nicht los im Städtchen, trotz der schönen Villen und der überall liebevoll aufgestellten Figuren.

Aber der Strand ist steinig und schmal und es gibt auch keine Bungalows direkt in Meeresnähe, also radeln wir weiter in Richtung Kampot.

Die Region ist recht interessant, da es auch viel Muslims gibt, die Frauen sind leicht verschleiert und die Männer tragen weiße Mützen. Die Moscheen haben eher ein Mikroformat und sind meist nicht größer, als ein normales Wohnhaus. Leider wird die Straße gerade gebaut, viel Stücke sind nur Piste und der rote Staub hängt dick in der Luft und wird auf der schweißnassen Haut zur roten Kruste, vermutlich sind die Roten Khmer ebenso zu ihrem Namen gekommen.

Kampot ist auch kleiner als erwartet und so ist es kein Problem die Straße mit den drei preiswerten Hotels zu finden. Die Herberge ist in Ordnung, auch wenn nicht alle Zimmer Klimaanlage haben, aber mit dem Ding kann man eh nicht schlafen.

Wir spülen den Staub ab und essen im Guesthouse, es geht etwas in die thailändische Richtung, aber nicht zu scharf. Wir sind zufrieden und unterhalten uns bei unseren ersten kambodschanischen Bieren mit einem Schweizer und einer Holländerin.

Einen Kommentar schreiben