6. Tag: Freitag, der 22.März 2013

Im Mekongdelta III

85 Kilometer von Tra Vinh nach Can Tho, wieder viele kleine Straßen und interessante Begegnungen am Straßenrand, kleiner Spaziergang in Can Tho, alles wieder bei 35 Grad und Sonne

Obwohl rein vegetarisch, ist die morgendliche Nudelsuppe ein Genuss mit viel Gemüse und Pilzen. Wir rollen gemütlich aus der kleinen Stadt und bewundern noch zwei Khmer-Tempel in den Vororten. Hier in der Gegend trifft der typisch chinesische Buddhismus, der auch in Vietnam zu finden ist auf den Theravada Buddhismus, der über Sri Lanka und Cambodia hierher eingeführt wurde. Entsprechend anders geartet sind die Tempel, prächtiger, höher und mit viel Gold und die Mönche in ihren knallorangenen Roben. Leider erwischen wir eine lange Reihe von Mönchen, die von ihren Bettelgängen zurückkommen erst zu spät, aber das werden wir in den nächsten Tagen noch zu sehen bekommen.

Da wir wieder auf Nebenstraßen unterwegs sind haben wir keine Probleme mit dem Verkehr. Wieder ist auf den kleinen Straßen nur sehr wenig los, dafür ist es an jeder Ecke mehr als interessant. Direkt an der Straße liegt eine Reispapierfabrik, wir machen eine kleinen Rundgang und lassen uns den Prozess zeigen. der Reisschleim wird gekocht und dann mittels einer Maschine auf Bambusgitter aufgetragen und dann zum Trocknen in die Sonne gestellt. Nach dem Trocknen lässt sich das Papier gut herunter ziehen und wird geschnitten und verpackt. Ein paar Kilometer weiter werden gerade Enten zusammengetrieben, vielleicht fünfhundert Tiere und die sollen alle auf einen kleine LKW. Wir sind gespannt, wie die das anstellen wollen. Schnell werden ein paar Gatter aufgestellt und eine Gruppe Enten wird hineingetrieben und dann werden sie wenig sanft am Hals gepackt und in den LKW auf vier Etagen gestopft. Der „Verpacker“ greift sich mit einer Hand gleich vier Enten und mit der anderen auch. Kein schöner Anblick für Tierfreunde, zumal das essen von Geflügel für Europäer in Asien immer von der Tatsache geprägt sind, dass  die Tiere mit dem Hackmesser samt Knochen zerstückelt werden, so dass man wegen der ganzen Knöchlein und Knochensplitter nicht viel davon hat. Der Chinese und der Vietnamese aber, die mögen gerade das, nämlich das Saugen, Knabbern und Zietschen an Knöchlein und Knorpel, das bereitet ihnen zusätzlichen Genuss, während ich ganz gerne vermeide zu essen was aussieht als sei es mit der Handgranate geerntet.

Heute fahren wir auch wieder ab und zu durch Reisfelder, zu sehen sind fast alle Stadien, an einigen Stellen lagen die Böden noch brach, an anderen wurde gerade vereinzelt und an anderen Stellen wurde der geerntete reis getrocknet. das geschieht auf der Straße, hier wird die halbe Spur gesperrt und auf ein paar Planen wird der reis dann zum Trocknen ausgelegt und regelmäßig kommen die Frauen und gehen mit einer harke durch die Körner um sie zu drehen und zu wenden.

Was haben wir heute noch alles gesehen? Gegen Mittag haben wir, wie fast jeden Tag die Schülerinnen bestaunt, die in ihren schicken Au Dai, den weißen langen Kleidern aus der Schule kommen. Eine Vorbeifahrt an einer Schule ist auch immer ein Erlebnis, hier werden wir dann regelrecht „zugehallot“, mehr noch als anderswo.

An der Straße sitze eine große Gruppe von Frauen unter einem Dach aus Plasteplanen, es riecht ziemlich streng nach Fisch. Die Mädels und Frauen sind gerade dabei kleine Shrimps auszupulen und versandfertig zu machen. Wahrscheinlich gehen die dann fast direkt in den Asiamarkt am Alex.

Im nächsten Dorf werden wahrscheinlich Ikea-Stühle gelochten, zumindest sehen sie den Modellen aus dem schwedischen Markt  sehr ähnlich.

Über eine große Brücke erreichen wir am Nachmittag Can Tho und suchen uns ein Hotel in der Nähe des Hafens und freuen uns auf den Nachtmarkt. Hier gab es vor zwei Jahren tolle Stände mit Fisch und Seegetier, die auf dem Grill gebraten werden. Umso größer ist die Enttäuschung, dass die Stände nicht aufbauen, und nicht aufbauen dürfen. Zugunsten der teuren Lokale hat die Polizei die Stände am Abend untersagt. Schade, schade, denn, das Seegetier, was dann im Lokal auf den Teller kommt ist nicht halb so lecker. Nicht zu spät verschwinden wir im Bett, denn morgen früh wollen wir schon um 5 Uhr aufstehen, um eine morgendliche Bootsfahrt zu den schwimmenden Märkten zu machen.

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