1. Tag: Sonntag, der 17. März 2013

Bia Hoi Saigon- von Schnee in die Tropen

gemütlicher Ritte auf den Nachmittag zum Tan Son Airport in Ho Chi Minh Stadt, einigermaßen pünktliche Ankunft von Leo und Andreas, Räder schrauben und dann ab in die Stadt und ins Bia Hoi

Auf der Dachterrasse mache ich mir noch einmal einen gemütlichen Arbeitstag, fülle den letzten Text aus meinem Blog auf und treibe die Vorbereitungen für die Reise durch den Pamir voran und warte jetzt auf die Antworten meiner Mitreisewilligen und die lassen sich ganz schön Zeit!!! Also, liebe Freunde, ich warte auf eure Mails!

Nach einem schönen kalten Eiskaffee mache ich mich dann auf den Weg zum Flughafen, es ist ein richtiger Spaß, denn es ist kurz nach 17 Uhr, also sind auf ihren Mopeds ALLE unterwegs auf dem Weg von der Arbeit nach Hause. Aber es geht sehr angenehm und fluffig vorwärts, was vor allem daran liegt, dass der Vietnamese nicht immer das Gas bis zum Anschlag durchdreht, sondern sich eher gemütlich durch den Verkehr schlängelt. Wenn es richtig dicht und eng wird, dann komme ich mit dem Rad sogar schneller vorwärts als die Mopeds, da ich durch die eine oder andere Lücke besser durchschlüpfen kann. Für die knapp 10 Kilometer vom Hotel in der Pham Ngu Lao Straße brauche ich im Hauptverkehr etwas mehr als 45 Minuten. Ein paar Tage vorher, als ich Katrin und Frank verabschiedete, brauchte das Taxi auf dem Rückweg fast 1,5 Stunden.

Die Maschine von Turkish Airlines hat ein paar Minuten Verspätung und ich hoffe, dass die Pass Modalitäten und Gepäckabfertigung hier in Saigon besser und schneller sind als in Hanoi. Der Wartebereich ist es allemal, denn der liegt nicht in der Halle, sondern davor, schön schattig und zugig mit Bänken und kleinen Cafés. Man braucht sich also nicht an die Absperrlinie zu drängeln, sondern kann gemütlich warten und die Leute rundherum beobachten. Doch dann nach einer Stunde öffnet sich die Glastür und hinter zwei großen Kartons tauchen Andreas und Leo auf. Nach kurzer Wiedersehensfreude machen wir uns sofort ans Werk, räumen die Kartons aus und schrauben die Räder zusammen, wofür wir vielleicht eine halbe Stunde brauchen. Dann ziehen die beiden die kurzen Hosen an und hoffen, dass die langen Klamotten bis zum Rückflug im Gepäck bleiben können und schon sitzen wir auf den Rädern und rollen in die Stadt.

Für Andreas ist es ja nicht das erste Mal Asien und Vietnam, er war ja mit mir 2011 schon auf dem HCM-Pfad unterwegs, aber Leo radelt staunend immer hinter und her und ist begeistert, wie schön das alles gehen kann und genießt den ersten Adrenalinschub beim Linksabbiegen durch den fließenden Gegenverkehr.

Nach etwas mehr als einer halben Stunde haben wir es dann geschafft und sind in der Hotelstraße, wo sich eine Absteige an die andere reiht. Pham Ngu Lao heißt die Straße und  ebenso sieht es in den schmalen Gassen aus, die von dieser abbiegen. Hier findet man nach jedem Geschmack etwas, bei 10 USD geht es los in den kleinen herbergen ohne Klimaanlage und man kann aber auch für das zehnfache in einem der Mittelklassehotels absteigen. Wir haben uns wieder für das Spring House Hotel entschieden, wo man für 20 USD wirklich schöne Zimmer bekommt. Aber dort wollen wir uns nicht lange aufhalten, sondern raus zum Abendessen in eines meiner Stammlokale mit vietnamesischen Curry,  Okraschoten und Tofu mit Hackfleisch und als Vorspeise frische Frühlingsrollen. Dann ziehen wir um in die Eckkneipe an der Bui Vien Straße. Es ist Sonnta g und wimmelt nur so von ausländischen Touristen, die hier in den vier oder fünf Kneipen auf engstem Raum zusammen hocken. Das kalte Bia Hoi, das etwas stärker ist, als die Hanoier Fassbiervariante läuft gut unter dem tropischen Nachthimmel. Wir sitzen im T-Shiert draußen bei 27 Grad und heben unser Glas, einmal auf Johann, der eigentlich auch mitkommen wollte und sich aber noch den Arm gebrochen hat und auf alle anderen, die noch einmal die Schneeschieber und die Fausthandschuhe auspacken müssen: Prost! Prost und noch mal Prost!

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