38. Tag: Montag, der 11. März 2013

Durch Saigon II

15 km Stadtrundfahrt in Saigon, entspanntes Radeln am Saigon River und im Chinatown

Bei der morgendlichen Nudelsuppe probieren wir einige Varianten, die Straßenhändler wieder los zu werden. kaum hat man sich irgendwo auf einen Kaffee oder eine Suppe niedergelassen, beginnt die Show, im Minutentakt bekommt man dann Sonnenbrillen, Stadtpläne, Bücher, Postkarten, Feuerzeuge und vieles mehr präsentiert. Und die Händler sind ziemlich hartnäckig, selbst der Kauf einer Sonnenbrille schüttelt die Leute nicht ab. Inzwischen haben wir eine Strategie entwickelt: man muss dem Händler einfach nur lange, tief und ausdruckslos in die Augen sehen, der wird dabei total unsicher und dreht den Kopf schüttelnd ab und sucht sich andere Opfer. Auch das Zücken des Fotoapparates wirkt meistens, dem Händler ins Gesicht zoomen, dann gleich eine Serie von Bildern klicken und auch dann drehen die Händler wieder ab.

Heute holen wir noch einmal die Räder aus dem Abstellraum und radeln ein wenig in der Stadt herum. Erst versuchen wir das Theater zu finden, in dem es abends Vorstellungen traditioneller vietnamesische Musik gibt, das ist gar nicht so einfach, aber schließlich finden wir das Theater, leider ist die Kasse geschlossen. Danach schlagen wir uns zum Saigon River durch. Dem folgen wir ein wenig und beobachten, wie ein gigantisches Kreuzfahrschiff an der Mole anlegt. kaum zu glauben, dass der Fluss hier eine Tiefe hat, die es für Containerschiffe und Luxusdampfer möglich macht hier durchzukreuzen.

Am chinesischen Viertel fahren wir mehr oder weniger knapp vorbei, das ist aber nicht so tragisch, denn das Straßenleben lässt sich überall gut und beschaulich beobachten. oft wird in reseführern immer über den chaotischen Verkehr in Saigon berichtet, aber wir denken, dass es in Hanoi noch emsiger und enger vor sich ging. Hier in Saigon wird der Mopedstrom eigentlich nur nachmittags gegen 17 Uhr richtig dick, ansonsten kommt man den ganzen Tag überall gut durch. das könnte sich allerdings ändern, wenn immer mehr Vietnamesen auf die Idee kommen sich ein Auto zu kaufen. Zum einen gibt es praktisch keine Parkplätze und selbst das riesige Aufkommen an Motobikes macht das Finden eines Parkplatzes zur Tortur. deshalb werden die Räder meist im Haus geparkt. In der privaten Wohnung ist das dann meistens das Wohnzimmer und in Hotels kann das auch schon mal die Empfangshalle sein. Ein „Securety“ men ist dann hauptsächlich damit beschäftigt die Räder der Kunden zu sortieren oder weiter nach hinten in eine hinteren Raum zu ordnen. Falschparken ist teuer und man muss dann sein Moped erst einmal wieder von irgendeiner Polizeistation abholen. Die Polizei ist ständig mit kleinen LKW unterwegs und sammelt falsch geparkt Kräder.

Am Abend heute enden wir in einem indischen Restaurant, es ist recht lecker, aber auch hier passt sich die indische Küche an. Vietnamesen essen in der Regel nicht sehr scharf und so sind die Currys recht mild, auch wenn ich versucht habe, sehr scharf zu bestellen. Anschließend reihen wir uns in die Hockerreihe auf der Touristenstraße und genießen ein paar kalte gezapfte Biere. Abends tobt hier in den Bars und auf den Straßen der Bär, das Nachtleben ist mit dem in Bangkok fast vergleichbar. In Bia Hoi treffen sich ein paar Ladyboys und machen nichts ahnenden Reisenden schöne Augen. Die einzelnen Nationen sind gut am Trinkverhalten erkennbar, ein paar Briten am Nebentisch schütten ohne Ende. In den Bars kann man bis 2 Uhr morgens ohne Probleme tanzen, alleine oder mit den Mädels, die man vermutlich gegen Entgelt auch noch zu weiteren Aktivitäten buchen kann. Auch gibt es viel Massagesalons, einige scheinen ein seriöses Angebot an Leistungen zu offerieren, bei anderen versuchen junge Masseusen mit großer Offenherzigkeit Kunden zu gewinnen. Wir belassen es heute bei ein paar Bieren und noch ein paar Bieren, bevor wir den kurzen Weg zum Hotel zurück antreten.

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