10. Tag: Montag, der 11. Februar 2013

„Hello“ am Ho Chi Minh Pfad

76 Kilometer von Sam Son nach Yen Cat auf kleiner Straße und auf Schleichwegen, dann am Nachmittag erreichen des Ho Chi Minh Pfades, 450 hm bei anfangs trübem Wetter und Niesel und zum Schluss Sonnenschein bei Temperaturen zwischen 18 und 25 Grad

Am Morgen rauscht nicht das Meer, sondern ein Lautsprecher beginnt Musik zu plärren und das schon um 6.30 Uhr. Nach unserem Yoga verabschieden wir uns von den Hotelbetreibern und ziehen zum vorabendlichen Platz zur traditionellen Nudelsuppe, diesmal nicht mir Rindfleisch, sondern mit Huhn; ebenso lecker.  Leider fängt es an zu nieseln, hört aber nach einer halben Stund wieder auf. Schade, denn die Strecke ist interessant, denn es geht immer in Küstennähe auf einer winzigen Ortsverbindungsstraße von Dorf zu Dorf oder besser gesagt durch ein langes Dorf, denn auf den 12 Kilometern gibt es kein freies Stück. Die Leute leben hier einmal vom Meer und vom Fischen und auch vom Reis, denn die Felder beginnen gleich hinter der Häuserzeile. Ab 10 Uhr sind dann auch wieder die Jugendlichen mit den Mopeds unterwegs und wir grüßen heute wieder 4297 Mal mit „Hallo“ und empfangen fast genauso viele „Happy New Year“. Mal sehen, wie viele Tage das noch so weiter geht.

Die 1A Hauptstraße überqueren wir auch heute nur und dann schlagen wir uns auf meinen geheimen Wegen durchs Gelände. Hier geht es mal auf kleinen Straßen, dann auf kleinen Wegen, dann wieder durch ein Dorf und übers Feld oder auf einem Damm entlang. Wie ich den Weg damals erkundet und gefunden habe ist mir heute ein Rätsel, heute brauche ich nicht nachdenken, sondern kann einfach meinen GPS folgen.  Ein Attraktion, eine wacklige Pontonbrücke ist leider außer Betrieb gesetzt worden und wir müssen ein paar Kilometer mehr außen rum fahren. Kein Problem, denn jede Ecke ist interessant und heute hört man fast aus jedem der kleinen Häuser die Leute zusammen sitzen beim großen Familientreffen.

Interessant ist eine katholische Kirche, um die herum 30 Skulpturen den Leidenweg Christus nachstellen, eine Art biblisches Disneyland im Kleinformat, bei unserem Rundgang werden wir von einer Horde neugieriger Kinder begleitet. in der Nähe bekommen wir in einem Cafe einen richtig guten und super starken Kaffee, in dem der Löffel fast noch steht und der den Verdauungsprozeß fast umgehend anregt.

In dem kleinen Ort Nong Cong haben wir Probleme etwas zu essen zu bekommen, denn alles Restaurants haben geschlossen, beim ersten Laden bekommen wir aber ein Packung Kekse geschenkt. Wir wollen dann auf Früchte umsteigen, werden aber bei der Besitzerin des kleinen Ladens zum Essen eingeladen und bekommen Reis und etwas Fleisch in Aspik, eine Spezialität (mäßig schmackhaft) und eine Schüssel mit Nudeln. dafür ist es bei der Familie mit zwei hübschen Töchtern umso  gemütlicher. Schon vor zwei Jahren war es uns im Ort ähnlich ergangen, also ist hier wohl eine sehr gastfreundliche Gegend.

Dann geht es langsam in die ersten berge, es hügelt ein wenig vor sich hin und dann kommen zwei mittlere Anstieg und dann haben wir es auf den Ho Chi Minh Pfad geschafft. Der alte Trail durch den Dschungel ist längst durch eine recht gute Straße ersetzt worden, aber es gibt nur wenig Verkehr und dieser Route werden wir nun weit in den Süden folgen. In Yen Cat ist das Hotel wieder zu, aber am Ortseingang gibt es einen Neubau, der toll in Ordnung ist, die Zimmer sind angenehm luftig und die Betten wohlig hart. Beim Empfang müssen wir mit dem Besitzer trinken, diesmal Sekt aus Ungarn, dann dürfen wir aufs Zimmer.

Beim Abendessen in dem Städtchen bekommen wir zwar wieder nur Nudeln, aber dazu gibt es noch einige Sachen vom familientisch, eine Reispastete mit Fischsauce und eine Fleischpastete. Die Schwiegertochter ist Englischlehrerin für die Kids in der Schule hier und wir haben eine schöne Konversation. ihr Gehalt von 4 Millionen Dong, also nicht einmal 200 Euro bewertet sie als „normal“.

 

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