36. Tag: Freitag, der 4. März 2011

Alles hat ein Ende…..

Organisations- und Entspannungstag in Saigon

Nach einem guten Frühstück beginnen wir den Tag zielorientiert. Morgen geht es nach Hause und die Räder müssen flugtauglich verpackt werden, also teilen wie die Gruppe. Ich steige mit Andreas ins Taxi, um Radkartons aufzutreiben, die anderen kümmern sich um Klebeband und andere Verpackungsutensilien. Bei solchen Aufgaben erlebt man in Asien sehr oft positive Überraschungen, in der Vo Thi Sau Straße befinden sich gleich ein Dutzend Radläden, dort würde man allerdings kein einziges tourentaugliches Rad finden, denn hier werden hauptsächlich Billigräder verkauft. Dafür gibt es aber in einer Seitengasse einen Hof, auf dem eine kleine Horde von Fahrradschraubern die Räder montiert und es gibt einen ganzen Stapel schönster Kartons, die wir für 50.000 VND (knapp 2 Euro) das Stück bekommen. Mit einem Stapel Karton im Kofferraum treten wir so nach 10 Minuten schon wieder die Rückfahrt an.

Die anderen brauchen zu Fuß ein wenig länger und sind auch erfolgreich mit Klebeband und Bastschnüren wieder zurück. Am Rande des Parks gegenüber dem Hotel beginnen wir dann die Verpackungsorgie. Fast zwei Stunden brauchen wir um Pedale und Lenker zu lösen, Räder raus und Luft ablassen. Dann alles in den Karton stopfen und ordentlich abkleben. das Resultat sieht recht transportfähig aus.

Der Nachmittag bleibt uns dann für die Stadt Saigon und Andreas und ich beschließen einfach durch die Straßen zu ziehen und zu gucken. Das lohnt sich dann auch und ist eine gute Gelegenheit, Abschied vom Lande zu nehmen. Da gibt es ein paar hundert Meter weiter die Ernst Thälmann Schule, ob die Schüler heute noch eine Ahnung haben, nach wen die Schule benamst wurde.

Abseits der Touristenstraße ist man dann auch die Straßenhändler los, welch ein Segen, allein in dem Hotel und Guethouseviertele gibt ca. zwei Dutzend Brillenverkäufer, die sich vom Verkauf von gefakten Oakley und Ray Ben Brillen ernähren, und die sich durch nichts abschütteln lassen. Dann kommen die Feuerzeugverkäufer mit „originalen“ Zippos, besonders begehrt, die mit Gravuren einer US-amerikanischen Einheit, stammen „wirklich“ von gefallenen Soldaten. Die nächsten Händler verklingeln Hängematten oder Postkarten, sowie Fächer und anderen Klimbim. Doch schon zwei Straßenzüge weiter taucht man in das normale städtische Leben ein. Es gibt viele Cafes im vietnamesischen Stil, das heißt ein Straßenstand und kleine blaue Plastiktischchen und Stühle, der Kaffe aber ist meist besser als woanders.

Auf den Straßen den ganzen Tag über viel Verkehr, aber nicht so stressig wie in Hanoi, wo die Straßen dichter und enger sind. Es gibt schon einen recht dichten Autoverkehr, aber immer noch bestimmen die Hunderttausende von Mopeds den Verkehr, Fahrräder spielen kaum eine Rolle, dafür aber die Cyclos; die Fahrradrickshaws. In den Touristenvierteln gehen einem zu den Straßenhändlern noch die Cyclofahrer auf die Nerven, 5 Dollar für ein Stadtrundfahrt und so weiter. In den anderen Vierteln ist das Cyclo notwendiges Transportmittel, manchmal sieht man eine ganzte Famnile auf solch einem Gefährt und Transporte aller Art können bewerkstelligt werden, vom Umzug bis zum Transport von Rohren mit Überlänge.

Für die wohlhabenderen Vietnamesen finden sich natürlich auch schon einige Shopping Malls mit den üblichen Marken und Designerläden. Über der Altstadt strahlt der letztes Jahr gebaute Bitexo Financial Tower mit seiner auffälligen Hubschrauberlandeplattform auf halber Höhe. Hoffen wir, dass die Stadtarchitekten nicht übertreiben und die Stadt genauso zuklatschen,wie andere asiatische Großstädte, denn noch leben die kleinen Viertrel mit ihren schmalen Gassen und Märkten. Selbst in der schmalsten Gasse, wo niemals Sonnelich hinkommt, stellt jemand seinen kleinen Ofen auf und verkauft Nudelsuppen, die dann von den Passanten auf zwei oder drei Höckerchen um ein winziges Tischchen gegessen werden können.

So ziehen wir noch bis zum Abend unsere Runden, erst die dicken Regenwolken treiben uns ins Hotel zurück und tatsächlich, kaum bin ich zurück, ergießt sich ein dicker Gewitterguss über die Altstadt von Saigon und sofort steht das Wasser an einigen Stellen 10 Zentimeter tief. Was hatten wir für ein Glück mit dem Wetter auf dieser Tour, seit hanoi der erste Regenschauer!

Abends finden wir dann noch ein angenehmes Lokal in einer Seitenstraße und zum letzten mal gibt es Frühlingsrollen und frisches Seegetier. Beim Essen versuchen wir uns an doie einzelnen Stationen der Reise zu erinnern und kramen immer mehr Details aus, wie war das noch an dem und dem Tag, was haben wir danach gemacht.

Morgen geht es wieder in Richtung Heimat, die Räder stehen verpackt im Erdgeschoss und auch das Gepäck verschwindet in den Packtaschen. Da ist jetzt wieder etwas mehr Luft, denn die „warmen“ Sachen müssen ins Handgepäck. Eigentlich sollte mit dem Übergepäck keine Probleme geben, denn wir haben ja unser spezielles Ticket mit 33 kg Freigepäck. Und ob wirklich alles geklappt hat, schreibe ich gleich noch!

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