7. Tag: Donnerstag, der 3. Februar 2011

Easy Riding in der „Trockenen Halong Bucht“

56 km mit Mopeds durch die „Trockenen Ha Long Bucht“, Bai Dinh Tempel, Hoa Lu Shrine und Bootsfahrt in Tam Coc, alles bei Sonnenschein und 24 Grad

Ja, der liebe Leser hat richtig gelesen, wir sind heute mit dem Mopeds unterwegs gewesen, den ganzen Tag und haben die Fahrräder nicht einmal angesehen. Aber heute wollten wir es den Vietnamesen gleichtun, einmal ist heute Feiertag und zum anderen wollen wir auch einmal das Moped Feeling haben.

Um 9 Uhr sind die Straßen heute noch wie leergefegt, denn die Familien haben bis spät in der Nacht gefeiert und sind mit sehr gemäßigter kleiner Ballerei ins neue Jahr gerutscht. Wir teilen uns 4 Mopeds, zwei automatische Skooter und zwei Halbautomatik, die schon etwas in die Jahre gekommen sind. Zuerst müssen wir noch eine Tankstelle aufsuchen und etwas Sprit nachfüllen, dann rattern wir auf kleiner Straße wieder ins Karstgebiet der „Trockenen Halong Bucht“. Vor uns liegen die Karsthügel, die von Teichen und Flüsschen umspült werden, dazwischen kleine Häuschen und Reisfelder. Am Rande liegt auf einem größeren Hügel der Bai Dinh Tempel, der seit mehr als 5 Jahren im Bau ist. Inzwischen sind die drei Haupthallen fertig gestellt und ein teil der Wandelgänge, aber an den Nebengebäuden und an einer gigantischen Pagode wird noch gearbeitet. Schon die Ausmaße des Geländes sind gigantisch, über einen knappen Kilometer sind die drei hallen verteilt, die von Wandelgängen umrundet werden. In diesen stehen 528 steinerne Figuren von buddhistischen Heiligen, alle in verschiedenen Positionen und mit unterschiedlichen Gesichtern. Der Tempelaufbau ist klassisch, in der ersten halle befindet sich eine große vergoldete tausendarmige Guanyin, dann kommt ein Großer Sakyamuni-Buddha und in der letzten Halle sitzen drei große Buddhas, die die verschiedenen Zeitepochen vertreten: Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Hinter den Buddhas befinden sich Nischen mit kleinen Buddhafiguren, die von den Pilgern gestiftet werden können, ein Teil der über 10.000 Nischen im gesamten Tempelbereich sind schon gefüllt, der Rest wartet noch darauf, aufgestellt zu werden.

Als wir mit unserem Rundgang fast am Ende sind, wird es immer belebter, viele Vietnamesen aus der Umgebung sind hierher gekommen, um sich mit gebeten und Räucherstäbchen einen guten Start ins Jahr zu verschaffen, viel lustiger und bunter Trubel also im Tempel.

Der Hoa Lu Shrine ist dagegen einem alten König gewidmet, der hier vor Jahrhunderten seinen Stammsitz hatte, er ist die eigentliche Touristenattraktion, aber heute recht leer. Früher lag der kleine Tempel recht unscheinbar zwischen den Reisfeldern, heute führt ein große Straße dorthin, ein riesiger Parkplatz wurde aus dem Boden gestampft und „historische“ Torbögen an den Zu- und Abfahrten errichtet. Viel schöner sind die Schleichwege durch das Gebiet, beim Erkunden habe ich mich so oft verfahren, weil die meisten davon irgendwo in einem Nebental enden, aber für heute habe ich eine schöne Runde herausgesucht.

Trotz der Feiertage finden wir heute ein kleines Restaurant und haben zwei leckere Ziegengerichte, zwar ist das Fleisch etwas zäh, aber der Geschmack Ziegenfleisch und Zitronengras ist eine gute Kombination, dazu gibt es Crispy Reis, der mit einer dicken Gemüsecremesuppe gegessen wird.

Weiter ziehen wir dann bis nach Tam Coc, hier steigen wir auf kleine Boote um und lassen uns dann auf einem glasklaren Fluss rudern. Es geht eine halbe Stunde durch den Karst und durch drei Höhlen, das besondere hier ist die Rudertechnik, es wird mit den Füßen in die Paddel getreten, die Bewegungen sehen rund fließend aus, fast wie bei einem Tretboot. Hier ist immer viel Touristenvolk unterwegs und wir bekommen auch viele Ausländer zusehen und entsprechen sind hier auch die Verkaufsstrategien. Auf dem Boot befindet sich eine große Kiste mit Merchandising Produkten, wie handbestickte Tischdecken und Wandbildchen, aber wir bleiben alle hart und geben dann lieber ein kleines Trinkgeld.

Auf dem Rückweg haben wir dann noch einen schönen Sonnenuntergang zwischen den Karstbergen und sind eine Stunde eher als gestern zurück im Hotel.

Unser Mopedausflug war sehr angenehm, außer, dass ich einmal fast Heino vergessen hätte, er war für ein Foto abgestiegen und ich habe es nicht gemerkt und fahre ohne ihn los, dann erzähle ich auch fleißig nach hinten und stelle aber dann eine Frage, die nicht beantwortet wurde. Heino sah es dann drei Minuten später auch von der witzigen Seite, als ich zurückkam, um ihn wieder einzusammeln.

Zu unserem Abendessen bekommen wir dann eine traditionellen Reiskuchen, der nur zum Tet Fest gekocht wird. Dieser besteht aus Klebreis mit Schweinefleisch-in-Aspik-Füllung und sieht von Außen grün aus. Es ist nicht ganz die deutsche Geschmacksrichtung, aber wir probieren alle höflich ein kleines Stückchen davon.

Morgen nehmen wir dann Abschied von den Karstkegeln und werden hoffentlich bis Sam Son am Meer vordringen.

4 Reaktionen zu “7. Tag: Donnerstag, der 3. Februar 2011”

  1. yeuem

    Chúc mừng năm mới

    und Danke für den bebilderten Lesestoff

  2. Andre und Heike

    Wir wünschen euch eine schöne Zeit, gutes Wetter und eben das Abenteuer, dass 6 Männer auf Reisen sicher haben! Grüß Heino herzlich. Wir haben uns gefreut ihn wiederzusehen, wenn auch nur auf Bildern

  3. Sebastian

    Sieht nach einem guten Reiseauftakt aus. Freut mich, dass Joachim mit seinem Behelfsvisum einreisen durfte:-) Beste Grüße an ihn. Viel Spaß und gute Reise!

  4. tom

    wir haben auch alle aufgeatmet und vor allem mit dem visa on arrivel, im internet geordert, das hat uns positiv überrascht, zumal es preiswerter als das visum in der botschaft war

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