15. Tag: Monatag, der 27. Dezember 2010

Mönchsfütterung in Luang Prabang

noch ein Ruhetag in Luang Prabang

Ein Muss für alle Touristen in Luang Prabang ist die Mönchsfütterung am frühen Morgen, sogar am sehr frühen Morgen. Schon um 6.15 Uhr stehen die Touristen an der Straße, die an den Tempeln entlang führt, dann erklingt in den Tempeln der Morgengong und die Mönche kommen in langen Reihen mit ihren orangenen Roben und den Bettelschalen heraus. Da es in der Stadt mehr als 15 Klöster gibt, haben die Mönche hier keine feste Route, sondern nur einen Rundweg. Dafür kommen dann die Pilger und die lokalen Spender direkt an diese Route und offerieren hier die Speisen. Bequem ist es für die Pilger, die vom Händler gegenüber gleich den fertig zubereiteten Reis kaufen können.

Da heute jeder Tourist im Besitz einer Kamera ist und viele dann auch richtig schweres Gerät mitschleppen ist ein Einfaches Beobachten der Zeremonie nicht mehr möglich. Geiergleich stürzen sich die Möchtegern-Paparazzi auf die ersten Mönche, jeder auf der Suche nach dem perfekten Schuss- ohne Sinn und ohne Gedanken wird fotografiert. Dabei ist das Licht am frühen Morgen mehr als dürftig und die Touristen nerven die Mönche und stehen sich gegenseitig nur im Bild. Ich packe meine Kamera erst einmal wieder ein und warte, ob sich die Situation noch ein wenig verbessert. Viel passiert nicht, lediglich das Licht wird nach und nach ein wenig besser.

Nach dem Frühstück beschließe ich meine leichte Erkältung mit viel Schlaf zu bekämpfen, die Stadt ist im Allgemeinen und zu Weihnachten im Besonderen mehr als touristisch und ich habe kaum Lust mit den Horden von Backpackern und Pauschaltouristen herumzulaufen. Der Schlaf packt mich dann auch bis 14 Uhr und dann fühle ich mich ein wenig besser und habe auch Appetit auf einen Salat, den ich direkt am Mekongufer in einem kleinen Restaurant bestelle. Nebenbei lässt es sich ganz gemütlich am Computer sitzen und Mails bearbeiten.

Die anderen haben noch einen kleinen Ausflug zum Wasserfall gemacht, auch dort gab es recht viele Touristen, aber ansonsten sei es recht beschaulich gewesen.

Am Abend steht dann noch ein wenig Kultur auf dem Programm. Wir statten dem Nationaltheater und dem königlichen Ballet einen Besuch ab. Was wir geboten bekommen ist interessant, ein Auszug aus einem traditionellen Epos. leider kommt der Gesang aus der Konserve und es fehlt an Erläuterungen. Die Tänze der Ogers und der Affen werden durch Männer dargeboten, die geschnitzte Masken tragen, das heißt Gefühle und Emotionen können nur durch die Bewegungen vermittelt werden. Trotzdem beschleicht mich das Gefühl, das das Ensemble eher Mittelmaß ist. Bei der Puppenaufführung in Burma hatten wir es mit ähnlicher Musik und ähnlichen Figuren zu tun, hier kam aber Humor und Tragik ohne weiteres bis zum Publikum. Die weiblichen Darstellerinnen und Tänzerinnen tragen keine Masken und die Bewegungen sind ruhig und langsam. Dynamik und Bewegung wird hauptsächlich über die Bewegung der Arme und besonders der Hände erzeugt. Auch hier beschleicht das Gefühl des Mittelmaßes, denn einige Tänzerinnen standen recht gut im Futter oder hatten den Zenit ihrer Laufbahn schon überschritten.

Abends quetschen wir uns dann wieder über den Nachtmarkt, ich habe es tatsächlich geschafft, diesen komplett zu ignorieren und diesmal nichts zu kaufen, was dann in einem Schrank zu Hause nur verstaubt. Dafür gefällt mir die Idee im nächsten Winter mit meinen Kindern incl. Freundin hier anzureisen und ein bisschen gemäßigten Erlebnisurlaub zu machen, ein Paddelboottour oder etwas ähnliches, das könnte im schrecklichen Winter wirklich allen gefallen.

Eine Reaktion zu “15. Tag: Monatag, der 27. Dezember 2010”

  1. Edith Kandorfer

    Dein Zyonismus ist einfach unübertroffen ………..! Meine Nachbarin würde sagen, passt der Hu(a)t nit ! Wirst zwar nicht verstehen, trifft aber den Nagel auf den Kopf !
    Trotzdem „BALDIGE GENESUNG, und einen RICHTIGEN KAUFRAUSCH …!
    lg Edith

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