13. Tag: Samstag, der 25. Dezember 2010

Weihnachten im Weltkulturerbe

60 km nach Luang Prabang, 450 hm, kleiner Spaziergang durch die schöne Altstadt

Heute ist schon der letzte Radeltag in Laos, denn nach Luang Prabang geht es mit dem Boot weiter. Eigentlich schade, denn hier im lande sind die Straßen so wenig belebt und die Landschaft ist in fast jeder Ecke grandios. Eine Stunde haben wir noch mit dem Boot zu fahren, dann erreichen wir die Straße wieder und schwingen uns auf die Räder. Langsam lichten sich die dichten Nebel und wir haben wieder eine Märchenlandschaft. heute gibt es mehr Dörfer am Wegesrand und in der Nähe von Luang Prabang sieht man auch bessere Häuschen und weniger ärmliche Kinder.

Die Straße führt über kräftige Hügel am Nam Ou Fluss entlang, ab und zu gibt es große Karstberge. Die Kinder an den Straßen sind Radler gewöhnt und reihen sich auf um unsere Hände abzuklatschen. Einige machen sich einen Gaudie daraus kräftig zuzupatschen, dass es ordentlich zwiebelt, aber natürlich nicht nur bei den Radlern.

Da wir ja den Homestay haben ausfallen lassen, müssen wir über Mittag 60 km mit dem Begleitfahrzeug zurücklegen und radeln dann wieder die letzten 30 km auf Luang Prabang zu. Die große Stadt hat 40.000 Einwohner und ist dem Weltkulturerbe zugeordnet. In der ehemaligen Königsstadt herrschte noch bis 1956 der letzte König und es gibt im Zentrum wunderbare Häuser in einer Mischung aus laotischer Tradition und Kolonialstil. Die meisten Komplexe sind sehr stilvoll renoviert und dienen als Guesthouse, Hotel, Laden oder Restaurant und die touristische Struktur ist auf der Höhe der Zeit. Besonders zu weihnachten wird es schwer eine Übernachtung zu finden und die Touristen drängeln sich auf den Märkten, die inzwischen nichts Lokales mehr zu bieten haben, sondern der Khaosan Road in Bangkok ähneln und diversen märkten in der Region. Same, same, but not very different.

Zusätzlich zum Pauschaltourismus lebt die Stadt von großen Pilgergruppen aus Thailand, denn es ist auch das buddhistisch-religiöse Zentrum des Landes mit mehreren Dutzend größeren und kleineren Tempeln und mehreren hundert Mönchen. Abgesehen von der wunderbaren Kulisse am Mekong und seinen Zuflüssen in der Umgebung und den aufwändig restaurierten Häusern ist vom eigentlichen Laos nicht mehr viel übrig geblieben, aber so lieben es die Touristen und warum sollen nicht auch die Laoten von der Globalisierung profitieren. Bei uns läuft es doch noch genau so, wo ist den Berlin noch Berlin?

Relaxen und fast preiswert abhängen lässt es sich allemal und für die, die wirklich nicht auf weihnachtliche Stimmung verzichten können finden sich in einigen Restaurants dann auch Plastik-Tannenbäume und das Personal rennt in den gleichen beknackten roten Mützen herum, wie in diesen Tagen überall auf der Welt.

Auch das Essen ist dem Mainstream angepasst, scharf heißt hier eben mit wenig Chili, sehr scharf wird ignoriert. Am Abend ist es ein Horror über den Nachtmarkt zu drängeln, und ich habe auch keine Lust. Gestern auf dem Boot oder heute auf dem Fahrzeug habe ich mich mächtig verkühlt und habe deshalb schlechte Laune und verschwinde zeitig im Bett.

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