5. Tag: Freitag, der 17. Dezember 2010

Minoritätenrummel vor der laotischen Grenze

52 km von Mengla nach Mohan, 501 hm bei etwas kühlen (verwöhnten) 20 bis 22 Grad, wunderschöne Strecke und Minoritätenparty

Nach dem langen gestrigen Tag brechen wir erst um 9 Uhr zum Frühstück auf, wir besorgen Kekse und Gebäck für die Trockenfood-Fraktion und fahren dann zur Nudelstube mit gedämpften Teigtaschen.

Gegen 1o Uhr verlassen wir die Stadt auf der alten Straße und gondeln durch wunderschöne, fast unberührte Landschaft. Dörfer gibt es nur selten und Fahrzeuge auch nicht. Ab und zu führt eine Hängebrücke in ein kleines Dorf auf der anderen Seite des Flusses, erst später kommen wieder ein paar Siedlungen. Hier wohnen hauptsächlich Dai und K-Mu Minoritäten.

Später müssen wir dann doch auf die Hauptstraße, da die alte Straße unterbrochen ist. Aus einem Dorf dringt laute Musik herüber und wir stoppen und gehen die Böschung hinunter. Hier ist eine riesige Party im Gange, ein jährliches Festival der K-Mu Minorität. Erst seit drei Jahren wird diese Volksgruppe als Minorität gezählt, vorher waren sie den Dai zugeordnet, aber in den Trachten, der Kultur und der Sprache unterscheiden sie sich beträchtlich, erklärt uns eine Lehrerin für Tai und Laotisch, die auch Mitveranstalterin des Festivals ist.

Heute treten hier dann auch alle Volksgruppen der Umgebung auf, also Dai, K-Mu, Hani, und (Wo) Ai Ni Zhu. Im Gegegnsatz zum Wasserfestival in ganlanba ist das fest hier nicht für Touristen, sondern für die Leute aus den umliegenden Dörfern. Die Stimmung ist ausgelassen und as Publikum, mehr als 300 Leute geht ordentlich mit. Zwischezeitlich sind aber wir 6 Langnasen die Hauptattrktion und ab und zu hält der Kameramann vom Regionalsender dann auch die schwere Technik auf unsere schönen Nasen.

Lange können wir uns nicht hier aufhalten, denn ab und zu kommt jemand vorbei und möchte mit uns trinken, Bier und auch starker Reisschnaps. Nach der vierten Runde verabschieden wir uns dann wieder und verlassen das bunte Spektakel.

Bis Mohan sind es noch 15 km, die es noch einmal ein paar kräftige Kilometer nach oben geht. Das einstmals winzige Dorf hat sich zur modernen Grenzstadt gemausert. Faktisch gibt es kein einziges altes Gebäude mehr und eds entsteht ein Haus nach dem anderen. Darunter Handelspaläste und Wohnviertel. Noch stehen viele läden leer, aber in ein paar Jahren wird hier der Handel florieren.

Beim Hunanesen gelingt es uns heute Maos Lieblingsgericht aufzutreiben, Hong Shao Zhu Rou, fettes Schweinefleisch an dunkler Soße, trotz des vielen Specks ein leckeres Gericht. Unsere erste Teiletappe geht nun hier zu Ende und morgen fahren wir nach Laos, die grenze liegt schon in Sichtweite.

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