62. Tag in Hanoi- Samstag, 26. Juni 2010

Nudelsuppenphilosophie II

Die vietnamesische Nudelsuppe ist natürlich nicht das ein und alles in der asiatischen Welt und man findet in Thailand, in Japan, in Korea und natürlich in China Nudelsuppen, die es getrost mit der Pho aufnehmen können. Ich selbst bin etwas unentschlossen, welchen Suppen ich den Vorzug geben möchte.

Da wären die japanischen Ramen-Suppen, ich glaube von der Raffinesse der Zubereitung sind sie nicht zu überbieten. Zentrales Element ist der klare Fond und feine Nudelchen, allerdings bei Radfahrerhunger nicht unbedingt ein hinreichendes Vollwertfrühstück.

In Thailand bestechen die Suppen durch ihr kräftiges Aroma, auf Feinheit kommt es nicht an, aber die Fonds auf Seafoodbasis und abgerundet mit Fischsauce und natürlich mit verschiedenen Chili-Essigmischungen, getrocknetem Chilie und einer Prise Zucker begeistern mich immer wieder. Dazu gibt es Fischbällchen oder Fleischbällchen oder auch vorgekochtes Huhn von Rind oder Huhn.

So groß wie China sich über den Kontinent erstreckt, so vielfältig sind seine Nudelsuppen. Hier wird zwischen Weizennudeln, Resinudeln und Bohnennudeln unterschieden. Der Fond ist meist eher zusammengewurschtelt, in einem großen Kessel brodeln Fleischreste vor sich hin und der Fond wird nicht geklärt. Ist der Fond also eher unspektakulär ist es dann das „Aufmotzen“ der Suppe, was den Geschmack ausmacht. An Fleisch kommen regional verschiedene Hackfleischpasten dazu und aus einem Buffet an Gewürzen kann der Esser auswählen. Für mich immer notwendig ein großer Löffel aus gehacktem Knoblauch und Ingwer, eingelegtes saures Gemüse, meist Rettich, Frühlinszwiebeln und Koriander.

Außerdem siegt China in punkto Vielfalt, an den Ständen werden neben den „normalen“ Nudeln auch meistens „Hun-dun“ (Wonton) angeboten, kleine Nudeltaschen mit Hackfleischfüllung. In und um Kanton haben die Menschen die Hun-dun mit Leidenschaft weiter entwickelt und hier werden die Taschen mit Shrimps und Seafood gefüllt, mein absoluter Frühstücksfavorit überhaupt, aber leider bin ich zu wenig in der Region.

In Xinjiang werden auch hervorragende Nudeln gemacht, aber die kommen als Hauptmahlzeit, als Spaghetti oder Bandnudeln oder in gezupften Nudelstücken und nicht in der Suppe auf den Tisch, deshalb will ich dies hier nicht weiter erötern

In Laos tendiert man eher zur vietnamesischen Variante mit vielen Kräutern plus dem thailändischen Korb an Scharfgewürzen dazu.

Das zu meinen Nudelerfahrungen in Asien, zumindest, was die Nudelsuppen angeht, geht es sehr abwechslungreich zu. Bilder reiche ich noch nach.

Eine Reaktion zu “62. Tag in Hanoi- Samstag, 26. Juni 2010”

  1. Thu

    Hi, ich bin vielleicht nicht der 10000ste Besucher, habe auch keinen Anspruch auf Deinen Trung Nguyên Kaffee, schreibe aber gern ein nettes Kommentar zu den Berichten und Fotos rund um Vietnam: die sind authentisch und ok so :).

    Wie gefällt Dir der DaF-Unterricht ? Vietnamesische Schüler (sowie Chinesische, Osteuropäer) lernen halt anders als deutsche Schüler, aber das GI hat auch große Erwartung und Anforderung an seinen Lehrkräften.

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