47. Tag in Hanoi- Donnerstag, 10. Juni 2010

Hundstage

Nun ist der Sommer hier endgültig da mit seinen heißen Temperaturen. Fast seit Anfang der Woche gehen die Temperaturen auf 40 Grad hoch und selbst Nichts tun ist anstrengend. Der Schweiß läuft und läuft und läuft und man hält es nur noch in den klimatisierten Räumen aus oder direkt vor einem Ventilator, der einem die warme Luft heftig um die Ohren bläst.

Hier im Norden ist vom Monsun nicht viel zu verspüren, es regnet zwar alle zwei Tage, aber der Guss ist meistens nach einer Stunde schon wieder vorbei und der kurze Regen reicht nicht, um die Luft merklich abzukühlen. Nachts ist man hin und her gerissen zwischen Klimaanlage und Ventilator. Die Klimaanlage ist einfach zu laut und man läuft Gefahr, sich einen kräftigen Schnupfen zu zuziehen, also doch der Ventilator, aber das ist auch nervig, die ganze Nacht dieser leichte Zug und viel kühler wird es auch nicht. Der versuch ganz auf die Technik zu verzichten scheitert schon nach 10 Minuten, wenn man gebadet ist im eigenen Schweiß.

So wird es hier in Hanoi noch mindestens zwei Monate weitergehen, dann wird es wenigstens ein wenig kühler und am Abend sind die Temperaturen angenehmer. Wer also im Sommer nach Vietnam kommt, muss schon ordentlich hitzefest sein und im Süden in Ho Chi Minh Stadt, in Saigon ist es noch einmal eine Stufe wärmer und dazu noch feuchter.

Die beste Reisezeit beginnt im Oktober und sie dauert bis Ende März, dann kann man wunderbar dem deutschen Winter entfliehen und die Temperaturen gehen hier nicht oft über 30 Grad. Nachts ist es schön frisch und man muss schon ein Pulloverchen einpacken. Vor zwei Jahren soll es hier sogar einen richtig eisigen Winter gegeben haben, zwei Monate lang am Tage nicht wärmer als 15 Grad und die Vietnamesen von Kopf bis Fuß eingemummelt. Die Kälte schlägt dann härter zu als bei uns, denn hier gibt es natürlich keinerlei Möglichkeiten zum Heizen.

Schnee gibt es faktisch nicht in Vietnam, lediglich im Norden, an der Grenze zur Provinz Yunnan, in den Bergen um Sapa soll es wohl nachts auch leichten Reif und Bodenfrost geben und hier ist dann schon eine Jacke gefragt in den Wintermonaten.

Doch von kühlen Temperaturen können wir vorerst nur in heißen Nächten träumen und die Tage in der Hitze sind mehr als anstrengend. Die Siesta wird hier zur Notwendigkeit und Peter will sich freiwillig am Nachmittag aufs Ohr legen und ich natürlich auch, leider geht es aber nur an den Wochenenden. Die Vietnamesen nutzen hier auch jede Möglichkeit zu einem Nickerchen und dabei hilft ihnen ihre Resistenz gegen Lärm natürlich immense und so kann der Vietnamesische Straßenhändler an jedem Ort in allen erdenklichen Positionen auch schlafen.

Genug von der Hitze für heute, vor allem unser Ausflug in den Literaturtempel war besonders heiß. Einige Schüler haben in den letzten tagen ihr Studium an der Uni beendet und das ist der Zeitpunkt für ein paar Fotos im besagten Tempel gleich gegenüber dem Goethe-Institut. Das Berühren der Schildkröten, die die träger der Steintafeln mit den Namen der Doktoranden sind bringt Glück und garantiert auch einen guten Studienabschluss.

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