10. Tag: Königsetappe

110 km von Nanjian nach Jingdong, ein hoher Pass und knapp 1000 Höhenmeter bei leichtem Wind von allen Seiten und Sonne bis 25 Grad durch wunderschöne Landschaft

Wegen der langen Streck starten wir heute noch zeitige und erst als wir draußen beim Frühstück an der Nudelstube sitzen schiebt sich der erste Sonnenstrahl über die Hügelkette. Mit der Kälte ist es rasch vorbei, denn gleich hinter Nanjiang geht es in den Anstieg. Der ist zwar nicht sonderlich steil, dafür aber ziemlich lang.

Kurve um Kurve geht es nach oben mit schönen Ausblicken zurück über die Stadt, später durch kleine Dörfer und vorbei an Feldern und schönen Lehmhäusern, aber immer noch bergan. Nach zweieinhalb Stunden sind wir dann endlich oben, knappe 800 Höhenmeter höher als noch am Morgen und 23 km weiter. Der Wind war diesmal nicht gegen uns und auch nicht für uns, mal blies er eine Weile dagegen, dann schob er uns mal die nächste Kehre nach oben.

Hier gibt es dann erst einmal eine große Ladung Kekse. Das ist eine Sache, die der Chinareisende hier kaum erwartet, aber in fast jeder kleinen Stadt gibt es gut Keksbäckereinen mit richtig guten Mürbeteigkeksen. Zu den Keksen dann eine Flasche Nutri-Express, ein Yoghurt Frucht Getränk, das zu unserer Athen-Beijing Tour 2008 schon Kultstatus erlangte. So gestärkt geht es dann an die lange Abfahrt. Gegen 14 Uhr haben wir die Hälfte der Strecke zurückgelegt und essen in einem kleinen Lokal Mittag. Diesmal ist die Pause nicht all zu lang, denn weitere 55 Kilometer liegen vor uns.

Weiter geht es gemütlich abwärts mit kleinen Hügeln dazwischen. Die Landschaft ist spektakulär schön. Es gibt überall in den Bergen kleine Dörfer und viele Terrassenfelder. Die Dörfer auf der anderen Seite des Flusses sind meist nur über kleine wackelige Hängebrücken zu erreichen.

Kurz vor Jingdong dann noch einmal ein letzter Anstieg und dann geht es wieder mit 50 km/h dem Ort entgegen. Wegen des Frühlingsfestes hat das Hotel nur wenige Gäste und fährt auch nur mit einem Viertel der Besatzung. Umso wärmer ist der Empfang. Die Managerin lädt uns zum Essen ein und bereitet in der Küche selbst ein gigantisches Mahl zu. Gemeinsam mit ihrem Freund, unserem Fahrer, sitzen wir dann beim traditionellen Familienessen.

Nach dem zweiten Bier machen sich allerdings die zurückgelegten Kilometer und Höhenmeter bemerkbar und so verschwinden wir gegen 21 Uhr im Bett, um morgen fit der nächsten Etappe ins Auge zu sehen.

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