24. Tag: …und noch mehr Stupas

80 Kilometer vom Inle See zum Kakku Stupafeld und dann nach Taungy, 1090 Höhenmeter bei angenehmen 15 bis 25 Grad

Eigentlich wollten wir sehr zeitig los und verzichten sogar aufs Yoga, aber dann lässt uns der Bootsfahrer eine gute halbe Stunde warten, bevor zurück zum Ufer und zu den Rädern fahren können. Im Boot braucht man alle griffbereiten Jacken, denn es ist empfindlich kühl und noch einmal geht es vorbei an schwimmenden Gärten. Geschäftig knattern die Boote den Kanal entlang, entweder beladen mit Touristen oder mit großen Ladungen an Säcken und Kisten.

An land reparieren wir dann noch den Plattfuß an Matthias Rad, wieder einmal ein Dorn und dann können wir endlich unseren letzten Radeltag beginnen. Hinter dem Dorf geht es auf einer kleinen Nebenstraße hügelig durch Felder und Dörfer und das Land präsentiert sich noch einmal von der schönsten Seite. Besonders nach dem langen Anstieg und dem Mittag in Taungyi geht es dann noch einmal durch zauberhafte Landschaft hier am Rande des Shan Gebietes. Erstaunlich dünn besiedelt ist es hier, obwohl die Vegetation üppig ist. Überall gibt es Getreidefelder und wo kein Getreide angebaut wird, liegt ein sanfter, angenehmer Duft in der Luft der von den riesigen Knoblauchfeldern herüberweht. Auf der Straße kommen uns viele Frauen und Mädchen der Pao-o Minorität entgegen , zu erkennen an den bunten karierten Kopftüchern, irgendwo war ein kleines Fest und nun bewegen sich alle plaudernd nach Hause. Fotografieren ist nicht so einfach, erst muss wenigstens der Versuch einer kleinen Konversation versucht werden, aber dann lächeln die Schönheiten umso netter in die Kamera.

So nähern wir uns langsam unserem letzten großen Ziel, dem Stupafeld von Kakku. Nach einem letzten Hügel geht es eine lange Abfahrt hinunter und in der ferne tauchen schon die beschirmten Spitzen der Stupas aus den Bäumen.

Das Feld von Kakku ist einzigartig, nicht nur weil hier auf engstem Raum 2478 Stupas in Reih und Glied aufgereiht sind, sondern weil das Feld bis Ende der 80er Jahre völlig unbekannt war, das heißt lediglich den Anwohnern der umliegenden Dörfer bekannt. Die Stupas hier sehen von weitem recht einheitlich aus und unterscheiden sich nur wenig in der Größe, aber aus der nähe betrachtet, entdeckt man an vielen der Kegel kleine nette Details, die die Anlage besonders interessant machen. Überall gibt es eine menge von kleinen Figuren, die die schrägen Seiten der Spitzen oder die Umrandung der Schreine zieren und hier herrscht eine bunte Vielfalt an Natgöttern, mythischen Wesen oder einfach nur menschlichen Darstellungen. Im zentralen Tempel wird eine weitere Kopie eines Buddhazahnes aus Sri Lanka aufbewahrt und das macht den Tempel so wichtig, dass draußen zwei mit Maschinengewehren bewaffnete Soldaten wache schieben.

Als ich das Feld vor drei Jahren das erste Mal besuchte, waren viele der Stupas noch in katastrophalem Zustand, aber heute sind ein Großteil davon renoviert oder zumindest teilrenoviert und die Anlage in einen angenehmen Zustand.

Im Licht der Abendsonne und das ständige Klingeln der Glöckchen an den Schirmchen der Stupas, ist Kakku immer wieder ein sehr schöner Abschluss für unsere Radtour. Mit dem Bus geht es dann zurück nach Taungy in ein mehr oder weniger lausiges Hotel, aber es ist ja nur für eine Nacht.

Beim Abendessen heißt es dann Abschied nehmen von unserem Begleitteam, von Minmin, unserem Lokalguide, sowie dem Busfahrer und dem Beisitzer. Wir werden alle in guter Erinnerung behalten.

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