17. Tag: Den Irrawaddy hinunter

12 Stunden Bootsfahrt auf dem Irrawaddy von Mandalay nach Bagan, 12 bis 28 Grad

 

Kurz nach Sonnenaufgang sind wir auf dem Boot. Der Fluss fließt träge dahin und es herrscht reges Leben am Ufer. Kleine Boote mit vielen Leuten drauf pendeln von Ufer zu Ufer und ein Schlepper zieht eine Reihe mit Teakholzflößen den Fluss entlang.

Unser Boot ist geräumig, wir benutzen hier mit 8 Leuten einen Kahn, der vielleicht 80 bis 100 Burmesen plus Gepäck Platz bieten würde. Im unteren Deck ist es sehr laut, denn der Diesel dröhnt, also machen wir es uns alle auf dem Oberdeck gemütlich. Langsam verlassen wir die Stadt in Richtung Süden und werfen noch einmal einen Blick auf das emsige Treiben an den Ufern. Auf den Hügeln und Bergen auf der Westseite des Flusses stehen hundert von Tempelanlagen und vergoldete Stupa, ein kleiner Vorgeschmack auf Bagan. In Villen und Häusern im Kolonialstil befinden sich traumhafte Klöster, die in den Kriegsjahren errichtet wurden. Die Mandalayer waren damals vor den Bomben und Zerstörungen in der Stadt hierher geflüchtet und bis heute sind die Klöster in Betrieb, auch Minmin, unser Führer hat hier in einem Kloster auf der Westseite des Flusses ein Jahr verbracht.

Hinter der neuen Brücke über den Irrawaddy wird die Landschaft karger und so beginnt dann der gemütlichere Teil der Fahrt. Einige tanken Sonne, die andern Lesen oder nutzen die Zeit zu einem Schläfchen. Auch ich zieh mein Buch hervor und schmökere mich durch die Abenteuer des Marco Polo und in mir steigen viele Erinnerungen an die Athen-Beijing Tour im letzten Jahr auf.

Währen wir an der trockenen Landschaft vorbeifliegen, nehme ich mir dann noch mein Laptop vor, sortiere und bearbeit Bilder und schreibe noch ein paar Texte. Diese Tour hier in Burma war bisher so dicht an Eindrücken und Erlebnissen, dass ich immer noch zwei Tage hinter dem Geschehnen herschreibe und es ist kaum Änderung zu erwarten. Auch die Internetverbindung ist schrecklich hier. Erst einmal hatte ich ein funktionierendes Netz in Hsibow, in Mandalay gab es zwar ein Internetcafe, aber eine Verbindung ins Netz war nicht zu bekommen. Irgendwann nach vier Stunden gibt mein Akku auf und draußen wird es auch wieder interessanter.

Wir erleben einen schönen Sonnenuntergang vor subtropischer Kulisse und einen beeindruckenden Aufgang des Vollmondes, der sich schwefelgelb langsam über den Horizont schiebt.

Den Rest der Strecke tuckert unser Schiff langsam durch die Dunkelheit. Immer wieder geht es vom linken Ufer zum rechten, um eine Fahrrinne in dem niedrigen Wasser zu finden, aber gegen 19 Uhr erreichen wir dann Bagan. Vom Stupafeld ist nicht viel zu sehen, nur einige Pagoden und Stupas sind wie Weihnachtsbäume beleuchtet.

Bleibt uns noch ein Abendessen und der Weg ins Hotel und morgen geht es dann nach einem müßigen Tag auf den Rädern durch die historische Anlage Bagans, eine riesige Fläche mit mehr als 2300 großen und kleinen Stupa, wir sind schon alle ganz gespannt.

Eine Reaktion zu “17. Tag: Den Irrawaddy hinunter”

  1. christa

    Ich habe mir das Sonnenanbeterbild von Frank schlimmer vorgestellt!

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