22. Tag: „Om mani patme hum!“

Ruhetag in Xiahe und Besichtigung des Labuleng Klosters

 

Bei der Kälte im Zimmer möchte man gar nicht unter seiner warmen Decker hervorkommen, doch draußen locken die Sonne und der Tempel. Der unaufhaltsame Strom der Pilger ist wohl schon seit Stunden unterwegs, schließlich gilt es acht große Runden ums Kloster zu laufen. Das Gelände ist riesig und an der Längsseite gibt es einen fast zwei Kilometer langen Wandelgang mit Gebetsmühlen. Die Pilger hasten hier eiligen Schrittes entlang und drehen fleißig mit der rechtren Hand die drehbaren Mühlen, unablässig die Gebetsformel „Om mani patme hum“ murmelnd und in der linken Hand befindet sich ein Rosenkranz, bei dem mit jedem Gebet eine Kugel weiter geschoben wird. Junge und Alte, ganze Familien sind im Stechschritt unterwegs.

Aller hundert Meter befindet sich ein Tempel oder ein Stupa, dann biegt der Trupp ein und umrundet ebenfalls acht Mal den Tempel. Es ist später Vormittag und in den meisten Tempeln sitzen eine ganze Reihe Mönche vor einer Schüssel Tsampa und ein paar Süßigkeiten, vor dem Essen gibt es noch eine Zeremonie und tiefstimmiger Singsang ertönt aus dem Tempelinneren, danach wird gegessen, nur draußen surren und quietschen weiter die Gebetsmühlen.

Wir sind schon nach einer großen runde müde und nutzen den freien Tag zu einem kleinen Mittagsschläfchen und zur Reparatur von Andreas gebrochener Speiche. Dann geht es noch einmal die Hauptstraße in Xiahe hoch und runter, vorbei an den vielen Läden und Shops, aber sobald die Sonne hinter den bergen verschwindet, treibt uns die Kälte in ein tibetisches Restaurant. Wir haben einen guten Laden erwischt und das Essen ist um ein vielfaches besser als gestern Abend im Hotel. Dort verbringe ich dann den Rest des Abends am Computer, komme aber nicht zu sehr viel, denn in Xiahe gibt es jede menge Touristen und so gibt es zu viele Möglichkeiten zu ablenkenden Gesprächen.

Eine Reaktion zu “22. Tag: „Om mani patme hum!“”

  1. Elvira

    Sehe ich das richtig, dass es bald bergab mit Euch geht? Ihr Ärmsten, da wird Euch sicher was fehlen. Genießt die letzten Tage.
    Hier ist es zur Zeit tagsüber sonnig und ungefähr 12 Grad. Und es herbstelt ordentlich.

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