12. September 2009

Sexy-Hauptstadt und wie die Hühner auf den Tisch kommen

In den unendlichen Tiefen des Internet-Weltraums in der fernen Galaxie namens „YouTube“ darf jeder seine mehr oder weniger kreativen Videos einstellen, was in unserer super freien Welt dazu führt, dass man dort hauptsächlich nur Mist findet, mit dem man nicht vorhandene Zeit verplempern kann, aber ab und zu stößt man dann auch einmal  auf etwas, das zum Verweilen einlädt.

„Sexy Beijing“ wird von einer Amerikanerin produziert, die in Beijing lebt. Auf amüsante Art und Weise erhalten wir Einblicke ins Leben der Hauptstadt. Auf der Suche nach einem neuen Freund klappert Anna Sofie „Su Fei“ alles ab, wo man heiratsfähige Männer finden kann, Heiratsbörsen, Technoklubs anderer Leute Hochzeiten und macht sich sogar auf den Weg in die Provinz, wo die Männer nicht nur an Sex denken und wo das Hühnchen frisch aus dem Stall und nicht aus dem Supermarkt kommt.

Mit angewidertem Blick muss Su Fei zusehen, wie das Huhn, welches gerade noch ein Ei gelegt hat, aus dem Stall geholt wird. Mit dem Messer wird der Hals ein wenig frei geschabt, dann ein kleiner Schnitt und dunkelrotes Blut tropft in den Staub.

Wenig später steht dann ein leckeres Gericht auf dem Tisch. Genauso ging es uns im letzten Jahr, etwas spät kommen auf unseren Rädern in ein kleines Dorf. „Hotel “ steht auf dem Schild, letztlich ist es aber eine kleine Familienpension, in der schon ein paar Tage wohl keine Gäste mehr waren, wie die „Mäusekrümel“ in den winzigen Zimmern beweisen. Eine warme Dusche gibt es auf dem Flur.

Auf der Speisekarte stehen viele Gerichte, aber es gibt nur Huhn; und selbst das läuft noch auf der Straße herum. Fünf Minuten später nicht mehr, dann geht es ihm wie dem „YouTube“-Chicken. Das Gericht, weitere zwanzig Minuten später ist auch gut, eine Art Hühnergulasch, alles ist drin, auch die in China so geliebten Hühnerfüße. Trotz meiner fast -Assimilation ist das eine der wenigen Leckereien, die ich nicht anrühre und bisher habe ich auch noch keinen Gast getroffen, der Freude an dem Knorpelfuß hatte.

Ja, noch zwei Wochen und dann geht es wieder zu neuen Abenteuern, diesmal stehen die Provinzen Gansu und Qinghai auf dem Programm, viel wildes Land, viele Minoritäten, vor allem Mongolen, Tibeter und Hui, wenig große Städte, viel Landleben und wohl ein paar richtig schlechte Hotels…ich freu mich schon drauf!

Hoffentlich bekomme ich bis dahin mein Problem mit den Bildern auf dieser Seite noch in den Griff, im Moment lässt sich nut Text hochladen; aber wir arbeiten daran!

Einen Kommentar schreiben