84.Tag: 18.Juni 2009 „Geschwindigkeitsrekord nach Chengde“

91 schnelle Kilometer nach Chengde und Besichtigung des Kaiserlichen Bergressorts, 522 Höhenmeter

Morgens geht es gleich zeitig los, wir haben uns doch für die Hauptstraße entschieden, um einen Tag zu sparen und mehr Zeit in Beijing zu haben. Leider gibt es an der Straße keine ortschaft und somit auch erst einmal kein Frühstück.

Nach dem ersten Pass kommt dann eine grandiose Abfahrt und dann gibt es nach 30 Kilometern auch erstmals wieder ein Restaurant. Mit gebratenem Reis und einem kaffee stärken wir uns für die nächsten Kilometer und dann geht es weiter. Es kommen nur noch kleiere Hügel und dann geht es mit leichter Rückenwindunterstützung flach weiter bis Chengde.

Am morgen waren wir zeitig genug, so dass noch nicht viel Verkehr auf der Straße war und dann, als die LKWs wieder rollen ist die Straße super ausgebaut und wir haben den Seitenstreifen für uns. So kommen wir super schnell nach Chengde, kurz vor 12 Uhr rollen wir in die Stadt ein und haben 90 Kilometer hinter uns gebracht.

Im Zentrum der Stadt liegt das Bergressort der Kaiser der Qing Dynastie, ein großer Park mit Pagoden, Stupas und Palästen, der uns am Nachmittag erwartet. Doch zuvor nehmen wir ein drei Sterne Quartier gleich gegenüber dem Haupteingang zum Park. Nebenan gibt es ein Jiaotze Restaurant und wir gönnen uns drei verschieden Sorten und ein paar Vorspeisen.

Hier im Norden wir zum Essen nicht unbedingt Reis serviert, in einigen nördlichen Regionen bevorzugen die Leute Nudeln oder es wird eben Jiaotze als „Sättigungsbeilage“ geordert. Letzterem kann ich mich als Fan der gefüllten Teigtaschen hundertprozentig anschließen.

Nach einer kurzen Rast gehen wir dann in den Park. zuerst besichtigen wir Teile der alten Palastanlagen, die zum Museum umfunktioniert wurden und Alltagsgegenstände der kaiserlichen Familie und eine schöne Sammlung an Vasen und keramik aufweist, gut sortiert nach Stilen und kurzen englischen Erläuterungen zur Herstellungstechnik.

Durch den riesigen Park kann man endlos schlendern und hinten sogar noch in die Berge steigen, es gibt große Rasenflächen und überall springen zahme Rehe herum und lassen sich von den Besuchern füttern, aber nicht anfassen. Ich denke beim Anblick der Tiere dann doch eher an ein gutes Stück gespickten Rehrückens mit Rotkohl und Thüringer Klößen, ich setze das gericht ganz oben auf meine Liste der zu kochenden Sachen, wenn ich in zwei Wochen wieder in meiner heimatlichen Berliner Küche stehe.

Im Park gibt es große Seen und ein paar schöne Tempel und die Anlage ist angenehm weitläufig, kein Wunder, dass die kaiserliche Familie in den Sommermonaten hierher gezogen ist und der Staat dann von hier geleitet wurde.

Einen ersten Regenguss überstehen wir in einem Pavilion und dann sehen wir zu, dass wir zurück ins Hotel kommen, dort wartet wieder ein wenig Arbeit am Computer und Wäsche muss auch wieder einmal gewaschen werden.

Abends besuchen wir wieder das gleiche Lokal, wie am Mittag und essen ebenso gut. Schön ist, dass es hier im Norden mitunter schon kleine Salate und frische Gerichte gibt. Das schafft Abwechslung und gibt Vitamine. Den Abend verbringe ich dann am Computer, so langsam geht es aufs Ende zu und ich beginne damit, den Tourenplan Hongkong-Beijing für nächstes Jahr zu erstellen, dabei werden die Tagesstrecken optimiert und es wird wohl vier Etappen geben, plus eine kleine Zwischenetappe, ein kleines Extra um Shanghai mit drei Tagen auf der EXPO und und einer Rundtour, aber nicht mit dem Fahrrad, sondern mit dem Elektrobike!

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