77. Tag: 11. Juni 2009 „Koloniales Erbe II“

Noch ein Ruhetag in Qingdao, noch einmal durch die Altstadt und ins Unterwasserwelt Museum

Leider waren gestern keine Infos über die Fähren zu bekommen und heute erfahre ich, dass es kaum noch welche gibt, nach Korea und Japan ja, aber in andere chinesische Hafenstädte nicht. Das macht heute alles die Eisenbahn, wurde mir gesagt.

Für uns heißt das, dass wir noch zwei oder drei Tage in Shandong radeln, nach Yantai, dort soll es dann doch mit dem Schiff weitergehen, wir werden hinradeln und weitersehen.

Doch bevor es weiter geht steht noch ein Besuch im Unterwasserwelt Museum an, eine große Anlage in einem Park verbindet verschiedene Museen und zuerst geht es in die Welt der Quallen und Weichtiere. In großen Aquarien wabbeln halbdurchsichtige Lebewesen und ziehen lange Fäden hinter sich her. Männer, Frauen, Kinder und ich sind fasziniert. Im nächsten Gebäude wird es etwas lehrreicher, hier lagern Unmengen verschiedener Muscheln und ein große Skelett von einem Wal, ausgestopfte Robben und Pinguine.

Einige faule lebende Exemplare gibt es dann im nächsten Komplex, dazu noch traurige Robben und Seelöwen. Eine der Robben wird gerade trainiert, mit einem Ball zwischen den Hinterfüßenflossen Handstand zu machen, dafür gibt’s dann frischen Fisch zur Belohnung.

Der Höhepunkt ist dann die Unterwasserwelt. Durch einen langen gläsernen Tunnel geht es durch ein Riesenaquarium in dem sich Fischschwärme von Thunfischen, Haie und Rochen friedlich miteinander tummeln. Sehr bunt geht es in einem riesigen Glaszylinder über drei Etagen zu, in dem ein Korallenriff nachgebaut wurde und hier tummelt sich der Nemo und sein Freundeskreis, eine halbe Stunde kann man hier ohne Probleme nur mit Gucken verbringen.

Zurück in der Stadt gibt es viele kleine Lokale und selbst die Jiaotze werden hier mit Seafood gefüllt, dazu leckere Shrimps und Gemüse und natürlich Qingdao Bier. Und auch das macht wieder sehr müde, doch wir schleppen uns noch einmal durch die Altstadt und über einen kleinen Markt, auf dem Steine in allen formen und Farben und Muscheln und Sonnebrillen und Kitsch verklingelt wird. Die Preise für einen bunten geschliffenen Stein in Fernsehapparatgröße variieren zwischen 10 und 1000 Euro, aber in einer europäischen Wohnung dürfte es schwierig werden einen angemessenen Platz für die Staubfänger zu finden.

Den Nachmittga verbringe ich wieder im Hotel mit Schreiben und einem langen Schlaf und um 7 Uhr geht es wieder ins Restaurant und das Nemo Motto: „Fische sind Freunde und kein Futter“ ist wieder vergessen.

Morgen geht es dann wieder aufs Rad und mit neuen Kräften neuen Ufern entgegen.

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