59. Tag: 24. Mai 2009 „Wiedersehen in Shanghai“

95 Kilometer von Suzhou nach Shanghai auf schneller Schnellstraße

„Auf nach Shanghai“ heißt es für uns heute, für Heino und Philipp ist es die letzte Etappe, Hubert kommt heute zurück und bringt seine Frau Barbara für die letzte Etappe nach Beijing mit.

Durch die moderne Vorstadt verlassen wir die klassische Gartenbaustadt Suzhou, der Weg ist nicht zu verfehlen, faktisch alle Straßen führen nach Shanghai. Vorbei geht es an modernen Neubauten und Wohnvierteln und einem luxuriösem Golfplatz. Hier beginnt das wirklich moderne China und in Shanghai erreicht es seinen Höhepunkt. Hier braucht man nicht mehr zu fragen, wann die Chinesen uns wirtschaftlich eingeholt haben, hier begreift man, dass Walter Ulbrichts These vom „Überholen ohne Einzuholen“ wirklich möglich ist.

Schon 30 Kilometer vor dem Zentrum beginnt die 18 Millionen Einwohner zählende Stadt, wir quälen uns durch ein staubige Baustelle und Hochhaussiedlungen.

In Shanghai lässt es sich erstaunlich angenehm radeln, Dank eines Systems an Einbahnstraßen, genau das Gegenteil hatte ich erwartet, doch unsere Route führt durch die ehemaligen Konzessionen, rote Backsteinhäuser, erbaut von den Holländern zieren den Weg.

Am Suzhou Fluss machen wir noch einmal Halt, denn hier bietet sich ein Blick auf die gigantischste Ansammlung von Wolkenkratzern der Welt, Shanghai-Pudong. Unser Hotel ist auch schnell gefunden, schließlich bin ich nicht das erste Mal in der Stadt.

Im Hotel haben wir eine schöne Ruhepause, dann kommen Hubert und Barbara vom Flughafen und wir beginnen mit einer eher erfolglosen Eroberung der Stadt.

Die berühmteste Meile der Stadt ist der „Bund“, die Hafenstraße mit den historischen Handelsgebäuden aus dem frühen 20. Jahrhundert. Doch dort, wo sonst tausende von Touristen zu finden sind ist eine hektische Großbaustelle. Shanghai bereitet sich auf die Expo 2010 vor und die Uferzeile wird komplett umgestaltet und im Moment ist nichts mehr möglich.

Mit einiger Mühe erhaschen wir einen nächtlichen Blick auf das Hochhausmeer auf der anderen Seite, mit noch größerer Mühe verlassen wir die Baustelle und mit dem Einsatz der letzten Kräfte finden wir auch noch ein Restaurant und feiern ein wenig unser Wiedersehen.

Zwei Tage in der Stadt bleiben uns noch und dann geht es weiter in Richtung Norden „nur“ noch 2000 Kilometer nach Beijing fehlen uns noch für die Durchquerung des Landes von Norden nach Süden.

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