53. Tag: 18. Mai 2009 „Durchs Land von Fisch und Reis“

92 Kilometer von Hangzhou nach Wuzhen durch flaches Land auf kleinen Straßen

Unsere Freundin aus hangzhou hat sich spontan entschieden ein oder zwei tage mit uns zu radeln und so steht sie 7 Uhr mit ihrem Rad, einem superleichten Mountainbike vor dem Hotel. Zu viert geht es dann aus der Stadt heraus, unterwegs finden wir noch allerlei Leckeres zum Frühstück.

Zu Philipps Freude liegen die Berge nun endgültig hinter uns und bis Shanghai erwartet uns nicht einmal mehr ein einziger Hügeln. Nach 20 Kilometern liegt die Großstadt und der stressige verkehr hinter uns. Vor drei Jahren habe ich einige sehr schöne Wege auf ganz kleinen Straßen gefunden, so fahren wir nicht unbedingt den kürzesten Weg, aber die Strecke ist sehr beschaulich. Kleine Städte liegen an kleinen Kanälen und auch zwischen den Dörfern gibt es viel Wasser, nicht umsonst heißt die Gegend hier „Land von Fisch und Reis“. In den Teichen hängen große Netze, in denen Shrimps und Muscheln gezüchtet werden und neben leckerem Fischgetier werden Perlen gezüchtet. Vom Reis ist noch nicht viel zu sehen, dafür wird auf den Feldern Raps und Gemüse geerntet und der Reis wird erst in den kommenden zwei Wochen gesetzt.

Am Nachmittag sind wir dann in Wuzhen, einer kleinen Wasserstadt am Kaiserkanal. Lebhafter Handel führte zu einem gewissen Wohlstand und so gibt es viele schöne alte Häuser und Familiensitze. Doch bevor wir zu einer Tour aufbrechen treffen wir noch auf eine andere Radlergruppe von „China by Bike“. Mein Kollege Linus ist mit drei Damen unterwegs und wir beschließen ein gemeinsames Abendprogramm.

Die Altstadt ist in eine Oststadt und in eine Weststadt gegliedert, in der Oststadt befindet sich das wirkliche alte Zentrum, die Weststadt wurde für Touristen mehr oder weniger aus dem Boden gestampft. Am Abend hat leider nur noch die neue „Altstadt“ die Tore geöffnet und hier gibt es nichts außer einigen Museen und touristischen Restaurants. Trotzdem ist es schön durch die neuen alten Straßen zu wandeln und auf kleinen Brücken zu verweilen. Etwas später kommen wenigstens noch ein paar mehr chinesische Touristen und dann sind die engen Straßen doch recht belebt. Wir beenden den Abend in einem Restaurant bei einer großen Runde schöner Gerichte und fahren dann dicht gezwängt in einem Motorradtaxi zurück zum Hotel.

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