52. Tag: 17.Mai 2009 „Ein Tag am Westsee“

Langer Spaziergang um den Westsee, Bettlerhuhn und Drachenbrunnen Tee

Ein Tag in Hangzhou heißt ein Tag am Westsee und dieses ist der berühmteste, weil wohl schönste und romantischste See Chinas. Wir beschließen also unseren einzigen Programmpunkt und das ist ein Spaziergang um den ganzen See.

Natürlich sind wir nicht die einzigen die diesen Plan haben, sondern auch noch ein paar hunderttausend Chinesen und so können wir heute chinesische Urlaubskultur erleben, flanieren und promenieren, picknicken und Fotos machen, nicht mehr und nicht weniger ist angesagt.

Zuerst geht es an der belebten Hauptpromenade entlang und dann durch dichte Parks. Hier treffen sich dann die Hangzhouer, um Taichi zu trainieren und sich von den Passanten bewundern zu lassen.

Am See gibt es nur eine historische Stätte und das ist die Leifeng Pagode, von welcher man einen wunderbaren Überblick über den See hat. Damit auch wirklich alle Chinesen zum Ausblickgenuss kommen geht es per Rolltreppe auf den Hügel und per Fahrstuhl dann weiter.

Der See wird durch den langen Sudi Damm geteilt und so flaniert man dann mitten durch den See. Auf der anderen Seite gibt es dann große Parks mit alten Villen im westlichen Stil, Teehäuser und große Flächen mit Lotuspflanzen, leider sind wir noch ein paar Wochen zu früh für die Lotusblüte, aber es hat auch so seinen Reiz.

Wir sind heute auf unzähligen Fotos der chinesischen Touristen zu finden, für die Chinesen ist es ein unheimlicher Spaß sich mit uns Langnasen fotografieren zu lassen. Wir nehmen es als Kompliment und spielen freundlich mit.

Am Nachmittag haben wir die 12 Kilometer Runde um den See geschafft und es ist Zeit für einen Mittagssnack und einen Kaffee. Heino und Philipp besteigen noch einen weiteren Hügel, ich gehe in die AStadt um Telefonkarten aufzutreiben, was mir nicht geling und um noch ein wenig Zeit schreibend am Computer zu verbringen. Am Abend schauen wir uns dann noch einmal das Wasserspektakel an und genießen Hangzhous berühmtestes Gericht- das Bettlerhühnchen. Einstmals bekam ein Bettler ein Huhn geschenkt und da er kein Kochgeschirr hatte, stopfte er es mit Wildkräutern und wickelte es in Blätter ein und briet es am offenen Feuer, zu guter letzt kam zufällig der Kaiser vorbei und ihm stieg der Wohlgeruch des Hühnchens in die Nase. Der Bettler teilte die Mahlzeit mit dem Kaiser und so wurde dieses Gericht berühmt.

Dazu trinken wir einen der berühmtesten Tees des Landes – Drachenbrunnentee, der hier in den Bergen der Umgebung wächst und in einer Schürpfanne sein spezielles Aroma entwickelt und so geht ein schöner geruhsamer Tag dann auch zu Ende.

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