47. Tag: 12. Mai 2009 „Nieselritt zum Huangshan“

134 Kilometer von Qingyang zum Huangshan bei leichtem Regen, dabei 1174 Höhenmeter

Heute schaffen wir es eine halber Stunde eher loszufahren, aber wir brauchen keiner Hitze zu entgehen, denn draußen ist es frisch und kühl und die Sonne werden wir wohl eher nicht sehen. Uns soll es recht sein und mit dem leichten Wind im Rücken kommen wir umso schneller voran.

Die ersten Kilometer ist die Strecke noch ein bisschen öde, ab und zu geht es etwas nach oben, aber dann erreichen wir den Taipinghu. Hier geht es immer am Ufer entlang und wir haben schöne, neblige Ausblicke auf den See. Ansonsten geht es hauptsächlich durch Wälder, meistens große Bambushaine und nur selten durch ein Dorf.

Am Taiping See plant man dann größeres, in dem kleinen Städtchen wir eine touristische Struktur aufgebaut, zahlreiche Gebäude und Hotels sind im Entstehen.

Wieder geht es ein schönes Bachtal ein wenig hinauf bis in die Stadt Huangshan Qu, dort machen wir in einem kleinen Restaurant Mittag und haben Glück und bekommen für nur 50 Yuan beste Kochkunst geliefert, vielleicht das beste Mittagessen auf dem zweiten Tei unserer Tour und das ist bei dem vielen Guten Essen, das wir hier konsumieren dürfen, dann doch schon etwas besonderes.

Nach dem Essen ist es gerade einmal halb eins, wir haben schon 70 Kilometer hinter uns und wir nehmen mit frischen Kräften den zweiten Abschnitt nach Tangkou zum eigentlichen Huangshan-Berg in Angriff.

Leider führt uns der Wegweiser erst einmal 6 Kilometer in die falsche Richtung, zum nördlichen Startpunkt für die Touren, wir wollen aber in den Süden. Also geht es wieder zurück in die Stadt und dann finden wir die richtige Ausfallstraße.

Es fängt ein wenig an zu Regnen, aber das stört uns wenig und so strampeln wir dann mit Erfrischung bergan. In der ganzen Region gibt es kaum Landwirtschaft, nur große Bambuswälder und die wenigen Orte leben vom Tourismus. Die letzten zwei Stunden geht es kräftige 500 Höhenmeter nach oben, auf eines sehr schönen Straße und obwohl es eine Hauptroute ist, ist der verkehr recht spärlich. Gegen 18.30 Uhr erreichen wir dann Tangkou, eine Stadt, die nur aus Hotels und Restaurants besteht und zahlreiche Touristen tummeln sich trotz des Regens auf den Straßen.

Der angetrunkene Manager eines Hotels gibt uns die 350 Yuan Zimmer für 100 Yuan, leider sind die Zimmer nicht ganz so toll, wie erwartet, sondern normaler chinesischer Standard, aber wir haben schnell unsere warme Dusche und finden ein nettes Restaurant gegenüber dem Hotel. Abends schlendern wir noch einmal durchs Städtchen, was nicht sehr angenehm ist, denn mindestens 50 Leute wollen uns Regenplanen verkaufen, Übernachtungen anbieten oder uns in ihr Restaurant locken.

Gegen 22 Uhr gehe ich dann ins Bett, es war ein langer Tag, aber die Strecke war landschaftlich sehr schön, bei schönem Wetter kommen wahrscheinlich noch grandiose Ausblicke hinzu, so hatte der Weg durch die vielen Wälder und am See entlang eher etwas beschauliches. Vor allem Philipp hat sich gut gehalten und die vielen Kilometer und Höhenmeter gut geschafft und ich denke, es dürfte heute die anspruchsvollste Etappe auf dem zweiten Tourenabschnitt gewesen sein. Morgen erwartet uns dann wieder einmal ein Ruhetag, der wohl gar nicht so ruhig wird, dann geht es hinauf auf den Berg. Der Huangshan ist ein daoistischer Berg und hat wegen seiner bizarren und schönen Gipfel, die oft in den Wolken hängen zahllose chinesische Dichter und Maler inspiriert. Wir werden uns morgen überraschen lassen.

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