Sonntag, 8.Juni 2008, von Zharkent bis zum Zeltlager kurz vor der chinesischen Grenze, 24 Kilometer, 180 Höhenmeter: “Rückschlag und die Frage nach dem Plow““


Da die Grenze am Wochenende nicht arebitet haben wir heute nur 30 Kilometer vor uns und wollen dann im Zelt übernachten und dann am Montagmorgen ganz zeitig in China einrollen.

Entsprechend gemütlich verläuft der Morgen. Das Frühstück im Hotel ist zwar armselig, aber nach dem gestrigen Abendessen kein Problem.

Danach setze ich mich noch ein wenig an den Computer und bereite meine Reiseleiterunterlagen für China vor, präpariere mein Handy mit der chinesischen Karte und such meine chinesische Geldkarte.

Gegen 12 Uhr machen wir dann noch ein Mittagspicknick im Garten des Hotels mit Salat von der Crew und Wurst und Käse und dann rollen wir aus den Städtchen in Richtung der lang ersehnten Grenze.

Gegen 14 Uhr kommt dann der Schock, wir bekommen einen Anruf von den beiden Busfahrern, die uns in China begleiten werfen: Die Grenze hat auch morgen am Montag geschlossen.

Sofort parken wir die Gruppe an einem schattigen Plätzchen und Akyl, Volker und ich fahren zur Grenze vor, wo sich die Information leider bestätigt, erstmals in diesem Jahr wird das Drachebootfest zum Staatsfeiertag erhoben und alle Ämter und Behörden und offiziellen Stellen haben zu. Volker und ich beginnen sofort eine Telefonorgie und nach einer halben Stunde haben wir mit dem Kommandeur der kasachischen Grenzeinheit gesprochen und mit der deutschen Botschaft in Astana, die obgleich Wochenende war, telefonisch weiter geholfen hat und haben die Aussage, dass die Kasachen uns heute oder morgen ausreisen lassen würden, wenn die Chinesen uns auch reinlassen.

Die beiden chinesischen Busfahrer können auf der chinesischen Seite nicht viel erreichen, da wohl wirklich alle im Urlaub sind und so kann niemand eine Entscheidung treffen und wir hängen erst einmal bis morgen in der Luft. Ein Tag verspätete Einreise klingt nicht so tragisch, wirft aber alle Buchungen über den Haufen, außerdem muss die kasachische Crew morgen abreisen, da sie einen anderen Auftrag haben und deshalb nicht bis übermorgen bei uns bleiben können.

Ohne durchschlagende Ergebnisse kommen wir dann wieder zur Gruppe zurück, inzwischen ist es schon später Nachmittag und höchste Zeit einen Zeltplatz zu finden. Ca. sechs Kilometer vor der Grenze gibt es dann auch ein schönes grünes Plätzchen und auch ein Wasserlauf ist nicht weit. Die Crew macht sich sofort ans Kochen, Volker und ich versuchen weiter telefonisch bis zur chinesischen Grenzstation vorzudringen und die Gruppe zieht zum Waschen an den Bach oder lässt sich von den Millionen von Mücken ärgern.

Obwohl das Abendessen erst sehr spät fertig, Salate stehen auf dem Tisch, es gibt Krautsuppe und ein Plow soll noch folgen. Nach einer Weile sind die Salate gegessen und die Suppe ist alle und wir warten noch ein wenig auf den Plow, aber der kommt nicht. Wir trinken unsere zwei Flaschen Wodka und der Plow kommt immer noch nicht. Keiner traut sich die Crew zu fragen, wann der Plow fertig ist, so ein Reistopf macht schließlich viel Arbeit und brauch seine Zeit. Hubert umkreist das Küchenzelt und sagt zu uns, da steht gar kein Topf mehr auf dem Feuer. Auch die Crew sitzt und raucht und schaut uns auch irgendwie erwartungsvoll an. Wieder etwas später opfert sich Volker und fragt Akyl, wann denn der Plow fertig wird, der guckt entsetzt und sagt, dass der Topf doch schon von Beginn an neben dem Tisch steht. Und tatsächlich, neben dem Tisch steht dieser auch, zum Wärmeschutz mit einem riesigen Brett zugedeckt und nun brechen alle in Gelächter aus. Aber ehrlich, wenn der Plow dann so gut und lange durchgezogen ist schmeckt er natürlich noch viel besser!

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