Montag, 31.März 2008, von Batumi nach Ozurgeti, 75 Kilometer, 457 Höhenmeter


Mein Kopf schmerzt ganz furchtbar und nüchtern fühle ich mich auch nicht. Trotzdem sitzen wir dann alle pünktlich 9 Uhr auf dem Rad. Auf zu neuen Abenteuern in einem neuen Land. Noch einmal geht es durch die ganze Stadt, vorbei an renovierten und verfallenen Häusern. Gemeinsam tätigen wir den Einkauf fürs erste Picknick, Früchte, Salate, rote Beete, Brot, Wurst und Käse und dann geht es aus der Stadt heraus. Nach ein paar Kilometern biegen wir von der Hauptstraße ab und haben keinen Verkehr mehr. Auf einer fast schon grünen Wiese machen wir unser Picknick, es ist frisch, aber fürs Picknick kommt die Sonne heraus und der Kocher produziert fleißig heißen Tee.

Anschaulich ist die Landschaft, wir kommen uns in den Dörfern vor , wie in einem Film aus den 70er Jahren, zumindest ist seitdem an vielen Häusern nichts mehr gemacht worden und auch die Fahrzeuge wirken altertümlich, Shigulis, Ladas, Wolgas und ein paar klapprige Saparosh bestimmen das Straßenbild. Jedes Dorf oder jede kleine Stadt hat ganze Teil, die vom Verfall bestimmt werden, alte Industriebetriebe, vergammelte Denkmale und ein überwuchertes Klubhaus.

In Ozurgeti steht ein Theater stalinistischer Bauweise, natürlich nicht mehr in Betrieb, davor ein riesiger Platz ohne Menschen und eine Stalin-Büste. Wir übernachten in einem Familien Domizil, einige Räume sind extra für uns beräumt worden. Es gibt nur zwei Duschen, aber wir kommen zurecht und aus der Küche duftet es unwiderstehlich. Und genauso wird auch das Mahl. Leckere Suppe und supergute Salate, vor allem der Fischsalat ist einfach umwerfend. Geladen wurde auch eine Gruppe von Männern, ein Gesangsensemble mit reicher Auslandserfahrung beeindruckt uns mit wunderbaren Liedern. Jeder der Sänger singt in einer anderen Tonlage, was dem ganzen einen besonderen Reiz verleiht. Auch wir werden nach einem Lied gefragt und wohlweißlich hat Eckhardt eine Liedersammlung verteilt, so dass wir nicht ganz ohne Textkenntnisse dastehen. Auch fließt wieder ein fruchtiger Wein, doch nach der Erfahrung des gestrigen Abends halte ich mich stark zurück und verschwinde nicht zu spät in meinem wackeligen und viel zu weichen Bett.

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