2.März, Thessaloniki, Ruhetag, 11,3 gemütliche Kilometer und einmal den Berg hoch und wieder runter


Auch heute brauche ich keinen Wecker um aufzustehen, gegen halb acht bin ich wach und genieße die Dusche und gehe zum Frühstück, dass üppig und lecker aussieht. Aber ich habe keinen großen Hunger, es gab gestern Abend einfach zu viele Leckereien.

Gegen 9 Uhr ziehen wir dann los zu unserer Stadtrundfahrt, zuerst auf dem gleichen Weg des abendlichen Spaziergangs. Die Götter des Olymps zeigen uns in aller Klarheit noch einmal ihren Wohnsitz am anderen Ende des Golfes von Thessaloniki, ein wunderschöner majestätischer Anblick von der Uferpromenade. Weiter geht es wieder zum Weißen Turm, der aber nicht weiß ist, nur einmal in früheren Zeiten so angestrichen war. Yorgos schüttet uns wieder zu mit historischen Informationen zu jedem Detail und Winkel der Stadt, doch wir albern an unserem Ruhetag etwas mehr herum als an „normalen“ Tagen und so entstehen eine ganze Reihe witziger Fotos am Reiterdenkmal „Alexanders des Großen“, der hier in Thessaloniki geboren wurde und bis heute verehrt wird. Nicht sonderlich verehrt wird ein zweiter wichtiger Mann der hier ebenfalls geboren wurde, nämlich Kemal Attatürk, lediglich türkische Reisegruppen pilgern zu seinem Geburtshaus. Weiter geht der Rundgang vorbei und in die wichtigsten byzantinischen Kirchen der Stadt, zum Triumpfbogen und schließlich auf die Akropolis mit einem weiten Panoramablick über die gesamte Bucht. Leider steht die glühend Sonne im Zenit und die Schatten sind so hart, dass sich kaum ein gutes Foto machen lässt. Inzwischen dauert Yorgos zwei Stunden Rundgang schon wieder satte 5 Stunden und etwas hungrig kehren wir zum Hotel zurück, aber ich kenne kein Erbarmen: Erst müssen die Räder gewartet werden, bevor ich die Gruppe in einen ruhigen Nachmittag entlasse. Gut anderthalb Stunden schrauben und putzen wir dann noch an den Rädern, hier und da muss noch etwas verändert werden, die Unwucht in Marlies‘ Vorderrad lässt uns keine Ruhe, die Felge ist ok. und auch der dritte Mantel, den wir probieren zeigt nur unbefriedigende Besserung.

Ein Ruhetag ist natürlich auch ein guter Zeitpunkt, um eine erste Bilanz zu ziehen. Gnosis war und ist ein hervorragender Reisepartner für Griechenland. Yorgos, unser mitradelnder Reisebegleiter und Kostas, unser engagierter und geschichtlich genauso gut bewanderter Fahrer, haben alles perfekt organisiert, die Hotels sind gut, sehr oft familiengeführt, also keine Hotelburgen, sondern landestypisch. Die Streckenführung war ganz einfach grandios, wenn auch etwas anstrengend für die Gruppe. Tausend Kilometer liegen hinter uns und fast 10.000 Höhenmeter, die in den Knochen stecken, aber in der Kombination mit dem Kaiserwetter war es ein hervorragender Auftakt für die Tour. Nach der Debatte von Delphi ist die Motivation der Gruppe einfach gut, alle spielen mit und vertragen sich miteinander und ich glaube, alle sind zufrieden mit der Tour, mit sich selbst und keiner hat die Entscheidung, an diesem Abenteuer teilzunehmen, bisher bereut. In den nächsten Tagen werde ich auch wieder diesen oder jenen zu Wort kommen lassen, damit unsere Blog-Leser nicht nur meine Meinung zu lesen bekommen.

Während sich die Gruppe nach der Wartungszeremonie zerstreut, beginnt für mich der eigentliche Arbeitstag, Texte schreiben und versenden, Mails beantworten, Bilder fürs Blog heraussuchen und bearbeiten, das Internet ist grausam langsam und die Dateien zu groß und lassen sich nicht hinreichend komprimieren…..ich weiß noch gar nicht, ob ich die Zeit zum Abendbrot finde.

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