Montag, 25.2.2008, von Amfiklia über den Kallidromo Berg nach Loutra Ipatis, 90 km, 1400 Höhenmeter:“Verluste an den Themophylen“


Bis zum Ruhetag am Ende der Woche liegen noch einige schwierige und eine „Hammeretappe“ vor uns und heute ist die Feuerprobe, wie gut unser Team inzwischen in Schwung gekommen ist. Laune und Wetter stimmen erst einmal am Morgen als wir relativ zeitig aufbrechen und uns eine kleine Bergsstraße hinauf und hinunter bewegen. Die Sicht ist in alle Richtungen grandios. Rechts neben uns leuchtet der schneebedeckte Parnassos und auf der anderen Seite erhebt sich hinter einer Ebene der Kallidromo Berg. In einem kleinen Dorf wird Frank entführt, eine Griechin packt ihn an der Hand, zerrt ihn eine kleine Gasse hinauf und die beiden verschwinden hinter einer Tür. Nach einigen Minuten taucht Frank mit einer Tüte in der Hand wieder auf, darin drei frische Brote, wie oder was er dafür bezahlte, wollte er uns nicht verraten.

Eine Stunde später sind wir dann auch schon auf dem Weg nach oben, besonders heftig sind kleine Ortsdurchfahrten, denn hier führt die Straße gerade steil nach oben, außerhalb des Ortes ist es nicht so schlimm, es geht in angenehmen Serpentinen bergan und Kiefern spenden Schatten vor der Februarsonne, der man in dieser Jahreszeit kaum so viel Kraft zugetraut hätte.

In einem kleinen Dorf dann auf dem Marktplatz entladen wir unsere Lebensmittel und tanken neue Energie in Form von Käse, Tomaten und Brot. Wein wird nicht mehr so viel getrunken wie in den ersten Tagen, auch ein Zeichen dafür, dass es für die meisten von uns anstrengender geworden ist als vor der Reise erwartet. Helma die wegen einer Schwellung der Achilles Sehne nun schon den zweiten Tag im Auto sitzen muss hat alles ganz toll hergerichtet und unser tägliches Picknick wird nach und nach zu einer lieb gewordenen Einrichtung, die wir nicht missen wollen.

Nach dem Picknick geht es noch einmal kurz und steil bergan, da ich wie üblich zu viel gegessen habe, falle ich fast vom Rad, aber hinter der Kuppe geht es steil abwärts in Richtung der Thermophylen und unter uns liegt das Meer, der Golf von Maliakos. An einer Abzweigung sind vier Leute zu schnell und haben den falschen Weg gewählt, wir haben keine Chance sie auf der 600 Meter Schussfahrt zu stoppen und fahren den richtigen Weg weiter, ebenfalls nach unten bis zur Autobahn und den Thermophylen. Nicht nur wir haben hier Verluste erlitten, sondern auch die Griechen, die in dieser Schlacht bei den Thermophylen in einen Hinterhalt der Perser geraten sind, die Griechen mussten fliehen, nur die 300 Spartaner mussten bleiben, denn ein Spartaner konnte nur auf den Schlachtfeld siegen oder sterben. Die Perser forderten sie Spartaner auf, die Waffen niederzulegen, doch Leonidas, der Führer der Spartaner rief den Persern zu: „Molon Labe“- „Kommt und holt sie euch“ und starb in der kurzen Schlacht mit seinen Mannen dort, wo heute ein Denkmal daran erinnert, den Heldentod. Unsere vier Fahrer starben keinen Heldentod, sondern trudelten eine halbe Stunde später ein, da sie einen Umweg fahren mussten.

Glücklich vereint fahren wir dann dem Ziel entgegen, wir trainieren in der Ebene in der Gruppe zu fahren, was auch bis kurz vor Loutra Ipatis ganz gut klappt, dann har Yorgos den allabendlichen Überraschungsanstieg eingeplant, den wir jedoch auch noch meistern.

Es ist angenehm an einem nicht zu kurzen Tag im Hellen anzukommen und das Lokal des Abends ist klein, gemütlich, eher eine Kneipe, das Essen ist deftig, aber gut. Mich als Liebhaber zwiebelartiger Gewächse faszinierte das Kartoffelpüree mit Knoblauch oder besser das Knoblauchpüree mit Kartoffeln zum Fisch, so dass ich wohl morgen hauptsächlich hinten fahren werde….

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